Schnell vergessen war das erfolgreiche Aktienjahr 2021. Die weltweiten Aktienmärkte erlebten im Januar den schlechtesten Monat seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020.
Zu lange hat die US-Notenbank die Inflationsentwicklung unterschätzt und nun deutet sie den Start einer restriktiven Geldpolitik an.
Ab März soll der Leitzins erhöht werden. Die Märkte rechnen für 2022 aktuell mit 5 Zinserhöhungen um jeweils 0,25 %. Dieser geldpolitische Richtungswechsel hat viele Börsianer verschreckt und zudem sorgt die aktuelle Spannung zwischen Russland und der Ukraine sowie Ergebnisberichte einiger namhafter US-Konzerne für Verunsicherung.
Rückkehr zur Realität
Vor allem hoch bewertete Wachstumswerte mussten deutliche Abschläge verkraften. Der Facebook-Konzern Meta verlor zuletzt über 20 % an einem Tag und ist das neueste Beispiel für notwendige Korrekturen im Tech-Sektor nach dem enormen Wachstum in den vergangenen Jahren. Nach der Veröffentlichung von Unternehmensergebnissen verlor die Aktie 27 %. Damit wurden 230 Milliarden US-Dollar an Börsenwert des Unternehmens vernichtet – ein Rekord in der langjährigen Börsengeschichte. Und das Ausmaß zeigt, wie weit der Börsenwert sich von der Realität entfernt hat.
Steigende Inflationsraten
Steigende Inflationsraten sind zum Thema Nummer eins für Investoren weltweit geworden. Die Inflation in der Eurozone steig im Januar um 5,1 % und dies ist der höchste Wert seit Bestehen der Währungsunion. In den USA liegt die jährliche Steigerung sogar bei ca. 7 %. Die anfänglichen Aussagen der Notenbanken, dass sich die hohen Inflationsraten nur als vorübergehend erweisen würden, sind verstummt. Notenbanken auf der ganzen Welt stehen derzeit vor der schwierigen Herausforderung weitere Preissteigerungen einzudämmen und gleichzeitig die begonnene wirtschaftliche Erholung nicht abzuwürgen.
Eine zu frühe Straffung kann das Risiko bergen, die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen, während eine zu zögerliche Straffung dazu führen könnte, dass die Inflation außer Kontrolle gerät. Dass dies keine Fabel werden würde, zeigt das Beispiel der Türkei derzeit sehr eindrucksvoll. Es ist also der Zeitpunkt gekommen, wo sich die Notenbanken entscheiden müssen, ob sie lieber eine Rezession oder lieber eine strukturell höhere Inflation zulassen wollen. Es ist unisono, dass eine Rezession unbedingt vermieden werden soll. Ob es gelingt, wird sich zeigen. Restrisiken bleiben bestehen, denn die Notenbanken der Industrieländer befinden sich in einer Ecke, in der jeder Schritt ein Fehler sein kann. Im Endeffekt aber wird die Liquidität knapper an den internationalen Finanzmärkten.
Es deutet sich ein Umfeld an, das durch höhere Schwankungen und wahrscheinlich niedrigeren Performancezahlen gekennzeichnet sein wird. Das Umfeld der Bondmärkte ist durch eine Nullzinsphase gekennzeichnet und dürfte noch längere Zeit durch sehr niedrige Zinsen geprägt sein. Als Schutz vor Geldentwertung führt weiterhin langfristig kein Weg an den Aktienmärkten vorbei. Dividendenstake Aktien, Value-Titel ergänzt durch Edelmetall und Rohstofftitel sind derzeit unsere Favoriten an den Aktienmärkten.
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