Wenn Kinder im Grundschulalter ihr erstes Taschengeld bekommen, ist das für sie ein großer Schritt in Richtung Freiheit. Ab jetzt müssen sie Mama oder Papa nicht mehr fragen, wenn sie etwas kaufen möchten. Sie können nun eigenständig über einen festgelegten Betrag verfügen.

Für Eltern ist das Thema Taschengeld mit vielen Fragen oder auch Ängsten verbunden.

Wird mein Kind gut mit dem Taschengeld umgehen lernen? Sollte ich ein Auge darauf haben, wofür das Taschengeld ausgegeben wird? Und wie viel Taschengeld ist überhaupt angemessen?

Auf diese und einige weitere Fragen möchten wir in diesem Blogartikel genauer eingehen.

Mit Kindern über Taschengeld sprechen

Kinder sollten auf ihr erstes Taschengeld in jedem Fall vorbereitet werden. Sie müssen verstehen, dass sie sich zwar jetzt im Rahmen ihres Taschengeldbetrags kaufen können, was sie möchten, aber auch mit diesem Betrag auskommen müssen.

Dabei ist es nicht schlimm, wenn anfänglich auch mal schlechte Laune aufkommt, weil das Taschengeld schon aufgebraucht ist, aber das Kind schon wieder einen Wunsch hat. Nur so lernt es, Wünsche zu priorisieren.

Reflektieren statt kontrollieren

Auch Eltern müssen lernen, sich an die mit dem Taschengeld verbundenen Regeln zu halten. Vermeide es daher unbedingt zu bewerten oder sogar zu verbieten, was dein Kind sich von seinem Taschengeld kauft. Auch wenn du es für vollkommen unsinnig hältst. Und das kommt in der Regel häufiger vor, als du denkst 😉

Über sein Taschengeld sollte ein Kind wirklich frei verfügen können. Ein Fehlkauf kann deinem Kind später eine dennoch nützliche Lehre sein. Eine gute Möglichkeit es bei der Reflexion zu unterstützen ist, mit dem Kind hin und wieder zu besprechen, ob es ein bestimmtes Spielzeug immer noch gerne benutzt bzw. ob es eine gewisse Sache noch einmal kaufen würde.

Mit kleinen Schritten beginnen

Wenn du deinem Kind bereits mit 6 Jahren Taschengeld geben möchtest, rät das Deutsche Jugendinstitut zu kleinen Beträgen in wöchentlichen Abständen. Diese sind für jüngere Kinder besser abschätzbar und genügen, um das Prinzip zu verstehen. Der Geldbetrag sollte mit jedem Jahr erhöht werden. Ab einem Alter von 10 Jahren sollte auf ein monatliches Taschengeld umgestellt werden.

Die folgende Grafik zeigt die Empfehlung der Beträge des Deutschen Jugendinstitut aus dem Jahr 2020:

Taschengeldempfehlung_DJI

Älteren Kindern mehr Taschengeld und Verantwortung übertragen

Das Deutsche Jungendinstitut empfiehlt außerdem ab 14 Jahren ein sogenanntes Budget-Geld zu bezahlen. Im Rahmen so eines Budgetgeldes gibt es für bestimmte Bereiche ein festgelegtes Budget. Wie beim Beginn mit dem Taschengeld, sollten auch Jugendliche hier Stück für Stück an die neue Verantwortung herangeführt werden. Zum Beispiel das erste Budget nur für Essen außer Haus, dann auch für Schulmaterialien und so weiter. Das Budget sollte immer getrennt vom Taschengeld ausbezahlt werden, beispielsweise das Taschengeld in bar und das Budget auf ein Konto.

Sparen, um zu Sparen

Wenn Kinder und Jugendliche gelernt haben, sich ihr Geld einzuteilen, werden sie irgendwann auf die Idee kommen, Geld zu sparen, um sich größere Wünsche erfüllen zu können. Das ist grundsätzlich eine richtige Erkenntnis. Doch was passiert eigentlich, wenn Kinder immer nur Sparen, weil sie sich gerade einen Wunsch erfüllen möchten?

Richtig, sie werden zu Erwachsenen, die nie Geld haben. Der Sinn des Sparens ist nämlich nicht, sein zukünftiges Geld andauernd für neue Ausgaben zu verplanen. Sparen führt im eigentlichen Sinne dazu, dass man Geld hat. Und Geld gibt uns viele Möglichkeiten, wie z. B. zu investieren, uns weiterzubilden, nicht jeden Job anzunehmen, weniger zu arbeiten etc.

Wenn du deinem Kind etwas wirklich Wichtiges über Geld vermitteln möchtest, dann dass der reine Konsum es i.d.R. nicht wert ist, dafür gespart zu haben.

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