Wissen Sie, wodurch sich „Papierwerte“ und „Sachwerte“ unterscheiden? Ein Sachwert besitzt einen inneren Wert. Entweder durch das Material, aus dem er besteht, oder die Arbeit die in Ihm steckt (Gold, Antiquität, Oldtimer, Whisky). Und bekommt durch Seltenheit und Nachfrage seinen Preis.

Ein Papierwert trägt seinen „(inneren) Wert“ auf der Beschreibung. (Sparbuch, Geldwährung)  

Ausgewählte Whiskys können echte Renditebringer sein

Whiskyflaschen sind Sachwerte und „flüssiges Gold“. Das trifft auf manche Flaschen durchaus zu. Denn Abfüllungen, die bestimmte Kriterien erfüllen, haben Potenzial an Wert zuzulegen. Natürlich, wie immer – ohne Garantie. Darum muss man auch hier genau hinschauen oder sich vom Fachmann seines Vertrauens beraten lassen.

Das Whisky-Investment selbst, ist wenig kompliziert. Aus finanztechnischer Sicht bewegen wir uns in „Schicht 3“, einer reinen privaten Anlage ohne jegliche Steuerförderung. Und dazu nutzen Sie am Besten ihr zu Anlagezwecke zur Verfügung stehendes Spielgeld. Also, das Geld, auf das Sie bequem einige Jahre verzichten können. Eben wie bei Aktien auch.

Damit kaufen Sie eine oder mehrere Flaschen und übernehmen die Lagerung dafür selbst. So erwerben Sie einen „Sachwert“, den Sie im Zugriff haben. Wenn Sie irgendwann Geld benötigen oder die erzielte Preissteigerung Ihnen genügt, bieten Sie die Flasche einem Händler, einem Sammler, im Internet oder einem Auktionshaus an.

Im Supermarkt für 1000€ Whisky gekauft.

Während der Vorgang des Whisky-Investment einfach händelbar ist, braucht die Auswahl der Flaschen für ein Whiskyportfolio schon etwas Fachverständnis. Einfach in den Supermarkt gehen und das Regal leer kaufen, damit die „Verknappung“ beginnt, ist der falsche Weg.

Seit 2017 bin ich als, eigentlich Finanzberater, auch Inhaber der Whisky Garage Rhön. In der Zeit habe ich zahlreiche Anrufe bekommen, wenn die Enkel beim Ausräumen des Kellers der Oma ein alte Flasche Whisky gefunden haben. Mit den mystischen Worten, „die steht da schon sehr lange und ist uralt“ wird die Flasche am Telefon beschrieben, um einen aktuellen Preis zu erfahren. Wenn meine Nachfrage dann ergibt, dass es sich um einen Dimpel 12 Jahre handelt, der als Massenprodukt die letzten Jahrzehnte hergestellt wird und heute für ca. 30-50€ in fast jedem Supermarkt steht, geht die Tendenz der Anrufer von „verkaufen“ auf „selbst trinken“ über. So ein Fläschchen kann man im Kreis der Familie in Gedenken an Oma und Opa öffnen.

Wieso können ausgewählte Whisky-Flaschen so wertvoll werden?

Zeiten ändern sich. Die Ursachen für künftige Wertsteigerungen bleiben dieselben: Seltenheit, hohe Produktqualität und mit einer Geschichte zu Herkunft und Distillery. Damit versteigert man heute Flaschen im sechsstelligen Bereich.

Erst Anfang 2021 wurde das älteste Whiskyfass abgefüllt. 80 Jahre in ein und demselben Holzfass (ein Ex Sherry Fass). Beste Holzqualität machte dies möglich und eine Firma, die dem ganzen Zeit lies. Der unabhängige Abfüller Gordon & MacPhail hielt dieses Fass seit seiner Abfüllung im Besitz. Und es vergingen drei Generationen in der familiären Firmenführung, bis sie das Fass 2021 endlich abgefüllt haben. Die erste Flasche wurde mit 180.000€ versteigert, in einer 200 ml handgeblasenen Karaffe. Hier passte einfach alles.

Whisky kann man nicht beliebig nachproduzieren. Renommierte Whiskybars in Hotels, Whiskyclubs, Sammler und Genießer wollen diese Abfüllung. Jede geöffnete und ausgeschenkte Flasche ist unwiederbringlich ausgetrunken. Destillen, die vor Jahrzehnten geschlossen haben und 1980 die letzte Flasche produziert haben, können nicht mehr „nachliefern“. Stellen Sie sich einen Whisky wie ein Gemälde vor. Es gibt eine „Mona Lisa“ und van Gogh hat nur eine „Sternennacht“ gemalt. Diese werden kopiert, sind aber nie das Original.

 Ehrwürdige Tradition

Mit einem alten Whisky halte ich Tradition, die Arbeit der Landwirte, des Mälzers und Master Distillers, Geschmäcker und Gerüche vergangener Zeiten, in einer Flasche fest. Für einen Whiskyfan ist es etwas „ehrwürdiges“, solch eine Flasche zu öffnen – oder zu verwahren. Aus diesem Grund wird es wahrscheinlich immer eine Nachfrage für seltene Whiskys geben.

Was Anleger wissen sollten

Solche Flaschen gezielt auf dem Markt zu finden, ist vergleichbar mit der Auswahl einer Aktie eines börsennotierten Unternehmens – man muss schon den Richtigen und nicht irgendeinen Whisky kaufen. Übrigens ist es auch schon ab kleineren Beträgen möglich, in Whisky zu investieren. Es gibt limitierte Jahresabfüllungen, die anfänglich für 100,- zu haben sind und später im Wert steigen.

Erfahrungswerte zum Unternehmen / zur Distillery, Preisentwicklung der Vergangenheit, Auszeichnungen und Kritiken der Whiskys zählen bei der Auswahl.

Der Unterschied zur Aktie: Stellt sich die erhoffte Wertsteigerung der erworbenen Flasche nicht ein, bleibt immer noch der eigene Genuss. Sie müssen also nicht erst ein Vermögen haben, um in Whiskywerte anzulegen.

Sollte eines Tages die Nachfrage nach Ihrer Flasche doch einbrechen, freuen Sie sich darauf diese zu einem besonderen Anlass zu öffnen. Ein 45 Jahre alter Whisky hat einen guten Grund verdient und ist sicherlich ein Fest für die Geschmacksnerven.

Ein eigenes Beispiel

In 2019 kaufte ich diese Abfüllung der Distillery Strathisla zum damaligen Preis von ca. 700€. Eine mir bekannte Firma, deren Abfüllungen von ausgezeichneter Qualität sind. Auch die Distillery in der Speyside ist mir durch meinen Besuch bekannt und zählt mit ihren Gebäuden zu einer der schönsten. Der Abfüller „Gordon & MacPhail“, ist eine altehrwürdige Institution in der Whiskybranche und steht für hochwertige Abfüllungen. Diese Flasche wird heute mit ungefähr 1340€ im Markt gehandelt.

Whiskey

Über die vielfältigen Möglichkeiten eines Investments mit Whisky beraten wir Sie gern. Nehmen Sie dazu einfach hier Kontakt mit Ihrem BSC Berater auf. Er steht Ihnen gern zur Verfügung.