Kürzlich hat mich ein Kollege gefragt, ob Sportlehrer eine Berufsunfähigkeitsversicherung brauchen. Er war durch die Aussage eines anderen Kollegen verunsichert.

Die Frage lässt sich leicht bejahen. Es brauchen auch Sportlehrer eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Ich will aber mal ausführlich erlautern, warum das so ist. Denn immerhin hat sich schon mindestens ein Kollege verunsichern lassen.

Braucht ein Sportlehrer eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Grundsätzlich kann ein Sportlehrer, wie jeder andere Lehrer auch, berufsunfähig werden. Das bedeutet nämlich nix anderes, als dass ich meinen Beruf wegen einer Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfall nur noch zur Hälfte so ausüben kann, wie ich es noch gesund konnte. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sportlehrer ein Beruf ist oder ein Dienstverhältnis. Im Leistungsfall prüft der Versicherer die Tätigkeiten, die ich im Durchschnitt jeden Tag so gemacht habe und welche ich davon noch machen kann.

Kann er also nicht mehr Vorturnen oder Hilfestellung leisten, obwohl er das vorher gemacht hat, könnte eine BU vorliegen.

Was ist mit Dienstunfähigkeit?

Ist der Sportlehrer verbeamtet, dann ist die Frage, ob nicht eine Dienstunfähigkeitsversicherung sinnvoll wäre. Das kommt halt drauf an. Theoretisch ist die DU nicht schneller erreicht als eine BU. Ich kann die DU aber leichter nachweisen. Ich muss nur die Ruhestandsversetzung durch den Dienstherren vorlegen. Bei der BU muss ich das mit Attesten und Tätigkeitsbeschreibungen beweisen. Außerdem hat der Dienstherr ein Interesse daran, mich in den Ruhestand zu versetzen, weil er ansonsten meine vollen Bezüge weiterzahlen muss. Es kommt also in der Praxis auch vor, dass ich DU bin, obwohl ich es nach den Voraussetzungen gar nicht bin…

Hilft die Grundfähigkeitsversicherung?

Der Kollege hier hatte aber gehört, dass eine Grundfähigkeitsversicherung ausreicht. Das ist aber Unsinn. Die GFV zahlt erst dann, wenn ich einen Sinn oder eine Grundfähigkeit verloren habe. Ganz egal, ob ich das in meinem Beruf brauch oder nicht. Der Versicherer zahlt eine Rente, wenn ich z.B. nicht laufen kann oder mich hinknien. Eine BU oder DU würde schon früher leisten.

Auch psychische Probleme sind nicht versichert, es sei denn, sie führen zur Pflegebedürftigkeit. Da aber zwischen 30-40% der Fälle durch psychische Erkrankungen bedingt sind, wäre das kein guter Schutz.

Unterm Strich und kurz gesagt: Die BUV ist auch für den Sportlehrer die beste Wahl, um das Einkommen abzusichern.