In Baden-Württemberg und Bayern gehen gerade die Pfingstferien zu Ende. Damit werden traditionell die letzten Wochen des Schuljahres eingeläutet. Für zahlreiche Schüler und Studenten unter Euch heißt es dann „Auf in einen neuen Lebensabschnitt!“ Oder wie Eure Eltern gerne sagen: „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens!“. Da wir den ganzen Tag nichts anderes machen, als uns mit Geld und Zahlen zu beschäftigen, wollen wir hier auch mal etwas auf „Schlaumeier“ machen. Denn wir haben gute Tipps, wie du richtig sparen kannst.

Auf was Du achten solltest im Vorfeld und vor allem was bei der so wichtigen Berufsunfähigkeitsversicherung für Azubis und Studenten wichtig ist, haben wir ja hier schon geschrieben.

Heute will ich Dir gerne ein paar Tipps dazu geben, womit Du bisher wohl insgesamt am wenigsten zu tun hattest: Wie solltest Du mit Deinem ersten eigenen Geld umgehen?

Eins vorneweg: Das tolle Gefühl, nach dem ersten Ausbildungsmonat einen Blick aufs Girokonto zu werfen und dort einen Guthabenstand zu sehen, wie es vorher wohl noch nie der Fall war, will ich Dir auf keinen Fall nehmen. Gleichzeitig solltest Du Dir diesen Glücksmoment allerdings auch so sehr verinnerlichen, dass Du Dich Dein ganzes Leben lang davon prägen lässt. Hier liegt nämlich der „Gral des Vermögensaufbaus“ vergraben. Du baust Dir nun mal von Deinem erarbeiteten Geld, Dein späteres Vermögen auf! Je früher Du Dir angewöhnst weniger auszugeben, als Du zu Verfügung hast, desto schneller kannst Du Dir Dinge leisten, von denen andere immer nur träumen werden.

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Du hast also jetzt endlich mal einige hundert Euro zur Verfügung. Wie solltest Du diese nun am Besten einsetzen?

Zunächst gilt hier mal der Grundsatz: Die sicherste Rendite erzielst Du mit Zuschüssen von Deinem Arbeitgeber oder Prämien von Vater Staat! Sehr viele Arbeitgeber sind z.B. bereit Dir neben dem Ausbildungslohn zusätzlich sogenannte vermögenswirksame Leistungen zu zahlen. Dazu muss Du Dich bereit erklären, diese zur Ansparung zu verwenden. Der Zuschuss des Arbeitgebers beträgt hier zwischen € 6,65 – max. € 40,00 monatlich. Im Jahr also bis zu € 480,00.

Richtig cool wird’s jetzt, wenn Du die richtigen Geldanlagen dafür auswählst!

  1. Sparen mit Wertpapieren über vermögenswirksame Leistungen

Entscheidest Du Dich z.B. für einen Aktienfonds-Sparplan, erhältst Du jedes Jahr 20% Prämie (Arbeitnehmer-Sparzulage) auf Deinen jährlichen Sparbetrag bis max. € 400,00 (mtl. € 34,00). Frag mal Deine Eltern, was die so an Rendite auf ihr Erspartes bei bekommen. Die werden Tränen in den Augen haben bei diesen Zahlen. Die Nachteile für Dich will ich nicht verschweigen:

1. Du darfst nicht mehr als € 20.000 jährlich als zu versteuerndes Einkommen (* Gesamtsumme Deiner Einkünfte, abzüglich aller Freibeträge und abzugsfähiger Ausgaben) ausweisen. Das sollte in den ersten Berufsjahren eigentlich kein Problem sein…

2. Der Sparvertrag ist für 6 volle Kalenderjahre für Dich gesperrt, damit sich hier auch wirklich ein entsprechendes Guthaben entwickeln kann. Auch das sollte kein K.O.-Kriterium sein, oder?

  1. Bausparen über zusätzliche vermögenswirksame Leistungen

Zusätzlich zu diesen € 34,00 kannst Du monatlich weitere € 40,00 (jährlich max. € 480,00) in einem Bausparvertrag zur Seite legen. Zum Beispiel für Deine erste eigene Bude in ein paar Jahren. Vater Staat unterstützt nämlich auch diese Sparform mit jährlich 9% auf Deine Sparleistung. Ja, natürlich gilt auch hier: Kein Vorteil ohne Nachteil! Du darfst für diese Förderung derzeit nur € 17.900 zu versteuerndes Einkommen jährlich haben und musst insgesamt 7 Jahre Mindest-Laufzeit akzeptieren. Aber hey, Du erinnerst Dich doch auch an den Zinseszins-Effekt aus dem Mathe-Unterricht, den kannst Du also hier auch künftig für Dich nutzen.

  1. Zusätzliches Sparen in Deinen Bausparvertrag für die Wohnungsbauprämie

Solltest Du die unter 2. genannten vermögenswirksamen Leistungen nicht sparen wollen, dann solltest Du spätestens wegen der Wohnungsbauprämie künftig einen Bausparvertrag abschließen. Aktuell bekommst Du bereits 8,8%, ab 2021 sogar tolle 10% jährliche Prämie auf Deine Sparleistung in den Vertrag. Ab dem kommenden Jahr kannst Du so bis zu € 700 zusätzlich pro Jahr sparen und darauf jährlich € 70,00 als Wohnungsbauprämie erhalten. Diese Sparleistung wirst Du auf alle Fälle ein paar Jahre lang ausnutzen können, denn Du darfst dafür bis zu € 35.000 pro Jahr als zu versteuerndes Einkommen erzielen.

  1. Wer früh an später denkt, hat mehr davon

Vielleicht hast Du schon mal davon gehört, dass unser deutsches Rentensystem nicht mehr ganz so gut funktioniert, wie es noch bei Deinen Großeltern funktionierte. Die vor über 100 Jahren von Graf Bismarck mal eingeführte gesetzliche Rentenversicherung allein, wird Dir später nicht die Altersvorsorge sichern.

Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch dazu, dass es noch eine ganze Weile hin ist bis zu Deinem Renteneintritt. Nach heutiger Sicht passiert das wohl erst im Alter von 70 Jahren. Aber der Vollständigkeit halben solltest Du wissen: Du könntest jetzt auch schon mit einer kleinen Riester-Rente beginnen und jedes Jahr ein paar Euro für später zur Seite legen, denn Du bekommst für den Abschluss eine einmalige Sonderprämie in Höhe von sagenhaften € 200 (!). Je nachdem wie viel Du bereit bist zu sparen, kannst Du zusätzlich jedes Jahr bis zu € 175,00 Zulage von Vater Staat erhalten. Für Deine Eltern gibt es übrigens auch noch ein tolles Gimmick, falls die selbst bereits einen solchen Sparvertrag haben: Die können eine Kinderzulage beantragen! Kannst Du ihnen ja mal sagen.

  1. Schaff Dir Deinen eigenen Tresor an

Was Du jetzt noch nicht im Blick hast, sind Deine Ausgaben für den jährlichen Urlaub. Denn den willst Du Dir ab dem kommenden Jahr bestimmt leisten, oder? Oder andere größere Anschaffungen. Hierfür solltest Du Deinen eigenen kleinen Tresor anschaffen. Nicht in echt, aber in Form eines Extra-Kontos. Hier gilt ganz klar der Tipp: Du hattest bisher quasi gar kein Gehalt monatlich zum Ausgeben, also sei schlau und packe einen Teil davon auch gleich jedes Monat wieder weg von Deinem Konto. Aus den Augen, aus dem Sinn. Hierfür ist nicht viel nötig: Das kann das coole Konto von Dirk Nowitzki bei einer holländischen Bank sein oder bei irgendeiner anderen Bank. Hauptsache es bleibt nicht auf Deinem Girokonto. Deine Oma würde Dir hier raten: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“

So, das waren jetzt mal ein paar sinnvolle Tipps, wie Du mit Deinem künftigen Einkommen umgehen solltest. Du siehst, da gibt’s schon einiges zu beachten. Da Du nur einmal im Leben zu ersten Mal ins Berufsleben starten kannst, ist das schon ein echt besonderer Schritt. Mein Rat lautet deshalb auch, nimm Dir die Zeit und lass Dich mal umfassend beraten.

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