Nachhaltigkeit in der privaten Krankenversicherung ist noch kein großes Thema. Aber der Aspekt hält immer mehr Einzug in die Finanzbranche. Was bisher im Wesentlichen nur Kapitalanlageprodukte wie grüne Fonds und ETF´s betraf, ist auch für die klassische Versicherung immer wichtiger.

Warum passt Nachhaltigkeit zu Versicherungen?

Nun, hierfür müssen wir uns nur den Grundgedanken einer Versicherung vor Augen halten: Hier bildet sich ja eine Gemeinschaft aus Versicherungsnehmern zusammen und sammelt Beiträge ein, welche im Schadensfall einem Betroffenen zur Verfügung stehen. Das ist das Prinzip des Versicherungs-Kollektivs. Es wird hier, wie bei Kapitalanlagegesellschaften, sehr viel Geld eingesammelt. Und mit diesem Geld gilt es nun auch verantwortungsvoll umzugehen.

Wir haben also auf der einen Seite viel Geld und auf der anderen Seite viele Menschen im Kollektiv. Und für viele Menschen ist Nachhaltigkeit ein Zukunftsthema.

Die ersten Schritte sind getan

Ich begrüße sehr, dass hier in den letzten Jahren die Weitsicht der Gesellschaften und die Verantwortungsübernahme für die nachfolgenden Generationen, immer stärker in den Vordergrund rückt. Sogenannte „grüne Policen“ werden immer mehr zum Standard. Erste Produkte konnten wir beobachten im Bereich der Renten- und Lebensversicherung. Diese haben sich dem Thema Nachhaltigkeit komplett verschrieben. Sie legen Kapital ausschließlich in Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien an. Ein tolle Beispiel hierfür ist die innovative Pangaea-Life.

Inzwischen sehen wir Nachhaltigkeit in der privaten Krankenversicherung an Relevanz gewinnen:

Mit mehr als 8 Millionen Voll- und etwa 25 Millionen Zusatz-Versicherten, trägt die Branche privaten Krankenversicherungen eine sehr hohe gesellschaftliche Verantwortung. Dieser versucht die Branche zunehmend gerecht zu werden.

Erste Maßnahmen, die auf Ebene der Versicherungen zu erkennen sind, sind mittlerweile Standard.  Es verzichten z.B. bereits zahlreiche Anbieter immer stärker auf den Versand von gedruckten Policen, es werden verstärkt Online-Services angeboten z.B. zur Rechnungserstattung, uvm.

Wie kann Nachhaltigkeit in der privaten Krankenversicherung funktionieren?

Einzelne Versicherer legen heute schon sehr starken Wert auf den Bereich Nachhaltigkeit in der privaten Krankenversicherung. Ich möchte hier zwei Beispiele positiv hervorheben:

Die Barmenia Krankenversicherung ist hier zum Beispiel zu nennen, denn das Unternehmen investiert die Alterungsrückstellungen in den Tarifen zu 100 Prozent in nachhaltige Kapitalanlagen, wie zum Beispiel Umweltschutz, regenerative Energien, öko-effiziente Unternehmen und ressourcensparende Länder. Ebenso agiert hier die AXA, die die Alterungsrückstellungen rein in ESG-konforme Anlagen investiert (Keine Waffen, keine Kohle, kein Öl, kein Tabak, kein Palmöl).

Die ersten Schritte sind hier also gemacht und ich kann als Kunde heute schon den Aspekt der Nachhaltigkeit auch in meiner Produktauswahl für einen geeigneten Versicherer mit einfließen lassen. Es besteht aber natürlich noch ein großer Bedarf an mehr Nachhaltigkeit seitens der privaten Krankenversicherer. Das Positive ist aber nach unserer Beobachtung: Die Versicherer haben Ihre Verantwortung erkannt und sind auf einem guten Weg!