Zwischen dem 2. und 9. April erlebten die internationalen Finanzmärkte eine außergewöhnlich volatile Phase. Zahlreiche Finanzmarktexperten hatten schon länger, eine stärkere Korrektur vorausgesagt, aufgrund der vor allem im Kalenderjahr 2025 stark gestiegenen Börsen. Was dann zunächst wie eine übliche Korrektur wirkte, entpuppte sich aber als Reaktion auf eine neue Eskalation der globalen Handelspolitik: Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump kündigte einen universellen Basiszoll von 10 % auf Importe an, wobei für bestimmte Länder höhere Sätze festgelegt wurden. Die „Zoll-Tafel“, auf der mehr als 75 Länder mit konkreten Sätzen gelistet wurden, schockierte die Märkte regelrecht. Allerdings gewährte die US-Regierung am 9. April 2025 für die meisten dieser Länder eine 90-tägige Aussetzung der Zölle, um Raum für diplomatische Gespräche zu schaffen. Das beruhigte die Märkte wieder etwas, dennoch war China von dieser Aussetzung ausdrücklich ausgenommen.

Diese Eskalation traf viele Anleger, ob privat oder institutionell, vollkommen unvorbereitet. In ihrer Geschwindigkeit, Breite und Deutlichkeit war die Maßnahme der US-Regierung so nicht absehbar und entsprechend auch nicht in den Märkten eingepreist. Binnen Stunden stieg die Volatilität stark an, große Indizes gerieten massiv unter Druck. Besonders betroffen: breit gestreute Indexfonds. So verlor etwa der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD, der seit seinem Hoch am 18. Februar 2025 bereits rund 6,0 % abgegeben hatte, innerhalb von nur vier Handelstagen weitere 11,3 %.

Parallel zum Kursverfall versuchten viele Privatanleger panikartig zu reagieren, doch ausgerechnet in diesem Moment gerieten die Systeme zahlreicher Broker an ihre Grenzen. Besonders Neobroker wie Trade Republic und Scalable Capital wurden von der Zugriffswelle überwältigt. Aber auch etablierte Institute wie die Deutsche Bank, ING oder Comdirect kämpften mit Ausfällen. Unerreichbare Depots, überforderte Hotlines und verzögerte Orderausführungen – ein beunruhigendes Bild, das Anleger in derart volatilen Marktphasen allein zurücklässt. Die BaFin hat inzwischen angekündigt, die Vorfälle regulatorisch zu prüfen.

Wirtschaftlich gesehen könnte das, was wir gerade erleben, jedoch erst der Anfang sein. Die Reaktionen auf die Zollankündigungen, vor allem aus Asien und Europa, lassen bereits die nächste Runde im geopolitischen Ping-Pong erahnen. Handelsbarrieren, strategische Rohstoffsperren, boykottierte Exportgüter – all das ist auf dem Tisch. Deglobalisierung ist längst kein abstrakter Begriff mehr, sondern ein realer wirtschaftlicher Megatrend. Und das wird die Märkte auch in den kommenden Monaten begleiten – mit spürbarer Unruhe.

Gerade in solchen Zeiten zeigt sich, welchen Mehrwert professionelle Vermögensverwalter bieten. Geldanlage ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wir bei BSC denken nicht in Tagen oder Wochen, sondern in Monaten und Jahren. Marktphasen wie Anfang April sind für uns kein Grund zur Panik, sondern Teil des natürlichen Börsengeschehens. Hektische Umschichtungen wie etwa Verkäufe von Aktienfonds in Geldmarktfonds haben wir bewusst nicht durchgeführt. Stattdessen greifen in solchen Momenten gezielt entwickelte Absicherungsstrategien innerhalb unserer Vermögensverwaltungsmodelle. Diese Schutzkomponenten konnten innerhalb der turbulenten Tage sogar an Wert gewinnen und haben dazu beigetragen, die Gesamtvolatilität für unsere Kunden zu reduzieren, wenngleich Wertverluste in Summe natürlich nicht vermeidbar waren.

Wer Ruhe bewahrt, trifft bessere Entscheidungen

Die vergangenen Tage waren ein eindrückliches Beispiel dafür, dass Marktphasen mit hoher Unsicherheit nicht mit Kurzschlussreaktionen beantwortet werden dürfen. Vielmehr braucht es belastbare Konzepte, klare Kommunikation – und vor allem: Erreichbarkeit und aktive Begleitung. Während andere Systeme überlastet waren, standen wir als BSC für unsere Kunden zur Verfügung – telefonisch wie persönlich in unseren Büros. Genau dafür sind wir da: nicht nur, wenn’s gut läuft, sondern vor allem dann, wenn es turbulent wird.

Es ist ein Satz, den jeder schon mal gehört hat – aber erst in solchen Phasen wie Anfang April wirklich versteht: „Die Börse ist keine Einbahnstraße.“ Und genau deshalb sollte sie auch mit Strategie beschritten werden.