Ich kann bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Dazu muss ich nur wissen, woraus sich der Beitrag zusammensetzt. Ein paar Dinge sind logisch, ein paar muss ich vielleicht erklären. Wenn du es schon weißt, dann musst es ja nicht lesen. Ich erklär mal drauf los.

Wie kann ich bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen?

Der Beitrag berechnet sich aus

  • der Renten-Höhe
  • dem Eintrittsalter
  • der Versicherungsdauer
  • der Leistungsdauer
  • der Zahlweise
  • Gesundheitszustand/Hobbies
  • Beruf

Wenn du das so siehst, verstehst du sicher auch, warum ich nicht mal so pauschal sagen kann, was eine Berufsunfähigkeits-Versicherung kostet.

Aber, wer darauf besteht: Eine BUV kannst du ab 5 Euro Brutto-Beitrag im Monat abschließen. Wirkt sich dann halt auf die Rentenhöhe, die Versicherungsdauer usw. aus. Nach oben hab ich noch keine Grenze festgestellt 🙂

Aber mal ernsthaft. Wie kann ich jetzt bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen?  Und viel wichtiger: Wie kann ich sinnvoll Geld sparen?

Bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen durch niedrigere Rente

Am einfachsten zu rechnen ist es, wenn ich an der Rentenhöhe spare. Versichere ich 2.000 Euro monatliche Rente für 100 Euro monatlichen Beitrag, kostet mich die halbe Rente den halben Beitrag. Der Mathematiker nennt das linear.

An der Rentenhöhe gibt es aber nix zu deuten. Sie ist Teil der objektiven Bedarfsermittlung. Und objektiv bedeutet, dass es nun mal so ist. Wenn ich jeden Monat 2.000 Euro ausgebe, muss ich 2.000 Euro absichern. Weil mir bei einer niedrigeren Rentenhöhe jeden Monat Geld zum Leben fehlt. Dann spare ich vielleicht die Hälfte am Beitrag. Aber im Leistungsfall geh ich jeden Monat ins Minus. Und wenn mein Erspartes aufgebraucht ist, steh ich dumm da. Die ganze Berufsunfähigkeits-Versicherung war für die Katz.

Wenn ich also bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen will, dann nicht an der Rentenhöhe. Ist das nachvollziehbar? Ich denke schon. Ansonsten gern eine E-Mail schreiben oder kommentieren 🙂

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Je jünger desto besser!

Die Berufsunfähigkeits-Versicherung ist für junge Leute günstiger. Und das, obwohl ich dann ja länger Schutz habe. Angenommen, ich schließe die Versicherung mit 20 ab, zahle ich in der Summe und auch monatlich weniger, als wenn ich mich erst mit 40 darum kümmere. Das klingt erstmal komisch. Aber ich kann es erklären. Hat mit Statistiken zu tun. Und Statistiken braucht der Versicherer, um die Beiträge zu berechnen.

In den Statistiken steht, dass ich erst mit 50 ein richtig hohes BU-Risiko habe. Die Mittelschlauen unter euch denken sich jetzt, dass sie erst dann eine BUV brauchen. Versicherer sind aber für gewöhnlich ziemlich schlau. Die wissen das auch. Und deshalb berechnen die die Tarife auch so. Sie nehmen dein Risiko als Ganzes und teilen es dann durch die einzelnen Zahlungen. So entsteht dein monatlicher Beitrag. In der Summe zahlst du als 20-Jähriger bis 67 ungefähr das gleiche wie der 50-Jährige. Aber du hast halt 37 Jahre länger Schutz. Und der Versicherer kann statistisch betrachtet 37 Jahre länger mit dem Geld arbeiten, bevor er zahlen muss. Deswegen zahlst du oft auch in der Summe weniger, wenn du dich in jungen Jahren versicherst.

Lifehack, um bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen

Versicherer konzentrieren sich stark auf das Kerngeschäft. Deshalb schludern die in der Verwaltung auch mal. So ist dem Versicherer z.B. egal, wann du Geburtstag hast, wenn sie dein Eintrittsalter berechnen. Du bist so alt wie alle anderen aus deinem Jahrgang. Du bist Aktuelles Jahr – Geburtsjahr Jahre alt. Als bin ich 2019-1980 = 39 Jahre. Weil noch Dezember ist. Ab Januar bin ich 40 Jahre alt! OK, ich hab im Februar Geburtstag. Halb so wild. Gilt aber auch, wenn du im Juni, August oder September hast. Oder Dezember. Oder jeder andere Monat. Wenn du also noch dieses Jahr eine Berufsunfähigkeits-Versicherung abschließt, sparst du übelst viel Geld.

Ein 20-Jähriger Mechatroniker spart im Monat 1,18 Euro. Sind im Jahr 14,16 Euro und bis 67 665,52 Euro. Fairerweise zieh ich den einen Monat ab, den er für den Dezember zu viel zahlt. Dann sind es aber immer noch knapp 610 Euro, die er sich spart. Das sind gut 600 Leberkässemmeln.

Je früher ich einsteige, um so günstiger. Hat nur Vorteile. Der nächste kommt sofort.

Vorerkrankungen und Hobbies können teuer sein

Je jünger, desto gesünder bin ich. Um so unwahrscheinlicher ist es, dass ich einen Zuschlag zahlen muss. Das kann immer dann sein, wenn ich eine Vorerkrankung habe, die zwar gefährlich ist, aber deren Folgen schwierig zu greifen sind. Übergewicht wäre sowas. Je mehr ich wiege, um so wahrscheinlicher ist es, dass ich mal länger krank bin. Aber ob es dann die Gelenke oder die Organe sind, lässt sich nicht sagen. Und da der Versicherer bei einem Leistungsausschluss beweisen muss, dass das eine mit dem anderen zu tun hat, gibt es Krankheiten, die mit einem Zuschlag belegt sind.

Bei den Hobbies ist es genau so. Hier ist es vielleicht sogar eher so, dass ich als Teenager krasser unterwegs bin. Denn auch manche Hobbies, wie z.B. Boxen, sind gefährlich. Aber wenn ich später Parkinson habe, lässt sich schwierig beweisen, dass es mit dem Boxen zusammenhängt.

Zuschläge können später wieder wegfallen. § 41 VVG bildet die Grundlage. In der Berufsunfähigkeits-Versicherung ist der § 158 VVG maßgeblich. Hier steht, dass der § 41 VVG nur dann anzuwenden ist, wenn die Minderung der Gefahrenumstände nach ausdrücklicher Vereinbarung als Gefahrenminderung anzusehen ist. Das ist in der Regel nicht der Fall. Wieso sollte man etwas so offensichtliches ausdrücklich vereinbaren? Allerdings könnte ich hier argumentieren, dass ja die Krankheit oder das Hobby ausdrücklich als Gefahrenerhöhung festgeschrieben ist. Der Wegfall ist also der Wegfall einer festgeschriebenen Erhöhung. Das sollte ich doch als Minderung ansehen dürfen, oder?

Naja, aber vor Gericht und auf hoher See…

Mit der Zahlweise bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen

Wie meine Oma zu sagen pflegte, scheißt der Teufel auf einen großen Haufen. Wer es sich also leisten kann, die monatlichen Beiträge jährlich zu zahlen, spart gut 3%. Das können aber halt auch mal 1.200 Euro sein. Das schafft nicht jeder. Für die Klugscheißer unter euch: Eigentlich ist es genau umgekehrt. Die jährliche Zahlweise ist die normale Zahlweise und für die monatliche gibt es einen Verwaltungsaufschlag.

Was ist der Unterschied zwischen Leistungs- und Versicherungsdauer?

Ich kann selbstverständlich auch Geld sparen, wenn ich an der Leistungs- und Versicherungsdauer schraube. Die Leistungsdauer zeigt, bis wann ich Geld im Leistungsfall bekomme und die Versicherungsdauer zeigt, bis wann ich versichert bin. Normalerweise läuft beides gleich. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, die Versicherungsdauer kürzer zu halten als die Leistungsdauer. Denn selbst wenn ich mit 60 aufhören will zu arbeiten, kann eine Berufsunfähigkeit mein Konzept so durcheinander bringen, dass ich trotzdem bis 67 Geld brauche. Vor allem dann, wenn ich mit hohen Einnahmen rechne, aber nur das unbedingt notwendige versichere. So lässt sich immer ein wenig Geld sparen.

Grundsätzlich kann es aber immer sinnvoll sein, die Laufzeit einer Berufsunfähigkeits-Versicherung zu überdenken. Denn nicht alle Ausgaben habe ich bin zum 67. Lebensjahr.  Zum Beispiel die Ausgaben für meine Kinder. Selbst wenn beide den Doktor machen, darf ich darauf hoffen, dass sie selbst Geld verdienen, bevor ich 62 bin.

Und ganz grob überschlagen dürfen wir uns merken, dass eine BUV bis 67 etwa das Doppelte einer BUV bis 60 kostet. Das ist ne Menge Geld. Und wenn es sinnvoll ist, sollte ich darüber nachdenken. Vor allem, weil es so gut planbar ist.

Über eine kürzere Laufzeit lässt sich als ganz gut bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen.

Der Beruf in der Berufsunfähigkeits-Versicherung

Eigentlich versichert die Berufsunfähigkeits-Versicherung keinen Beruf. Schon gar nicht das Berufsbild und auch keine Stellenbeschreibung. Die Berufsunfähigkeits-Versicherung interessiert sich nur für die Tätigkeiten, die ich alltäglich während der Arbeit ausübe. Hier kann ich auch in der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen. Aber nur dann, wenn ich meinen Beruf deutlich anders ausübe, als die Versicherer das denken. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Dreher. In der Vorstellung vieler und auch in meiner ist das ein sehr gefährlicher Beruf. Ich muss das Werkstück in die Maschine einspannen und dann, wenn es sich sauschnell dreht, mit der Hand bearbeiten. Da fliegen Teile rum und wenn ich in die Maschine lange, ist die Hand ab.

Tatsächlich spannt der Dreher heute das Werkstück ein, setzt sich an den PC und gibt die Koordinaten ein. Die Maschine bearbeitet das Werkstück von alleine.

In diesem Fall kann ich mit einer ausführlichen Tätigkeitsbeschreibung eine bessere Einstufung erreichen. Und besser heißt hier billiger.

Die wenigsten Berufe sind übrigens teurer, weil die Berufe gefährlich wären. Unfälle sind ja eh nur für 10% der BU-Fälle verantwortlich. Und 80% aller Unfälle geschehen zu Hause. Berufe sind dann teuer, wenn schon leichte körperliche Einschränkungen dazu führen können, berufsunfähig zu sein. Und berufsunfähig ist, wer in seinem Beruf aus gesundheitlichen Gründen nur noch zur Hälfte arbeiten kann. Aber das ist eine andere Geschichte…

Unterm Strich

Es gibt einige Möglichkeiten, bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung Geld sparen. Aber fast alle sind mit einem Risiko behaftet, das mehr oder weniger gut kalkulierbar ist. Die einzige Möglichkeit, um Geld zu sparen und dabei sogar noch besser bzw. länger versichert zu sein, ist, die Berufsunfähigkeits-Versicherung so früh wie möglich abzuschließen.

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