Ist eine Photovoltaik-Anlage nur was für’s „Klima-Gewissen“ oder ist die Investition in eine Anlage auch wirtschaftlich betrachtet attraktiv?

Diese Frage stellen sich wohl viele Eigenheimbesitzer, wenn sie die Anlagen auf Dächern der Nachbarn entdecken, etwas von geringer Einspeisevergütung hören oder wenn die Rechnung des Stromversorgers in Haus flattert.

In diesem Artikel räumen wir mit einigen Vorurteilen über Photovoltaik-Anlagen auf. Außerdem erfahrt ihr, wie ihr von ihnen profitieren könnt und was ihr dabei beachten solltet.

Größere Investitionen wollen immer wohlüberlegt sein. Bei den rund 20.000 €, die eine vierköpfige Familie mit einem Einfamilienhaus für eine PV-Anlage inkl.  Speicher zahlt, sollten sich die Kosten so schnell wie möglich amortisieren. Idealerweise spart man direkt nach der Installation laufende Kosten ein.

Die gute Nachricht: Das funktioniert wirklich!

Strom ist und bleibt teuer!

Der größte wirtschaftliche Vorteil von selbstproduziertem Strom ergibt sich durch die aktuell hohen und wohl auch zukünftig steigenden Strompreise. In den letzten 20 Jahren ist der Strompreis durchschnittlich um 5,4 % gestiegen. Und Experten haben allen Grund, auch weiterhin von starken Preissteigerungen beim Strom auszugehen.

Die derzeit günstigsten Energieproduzenten sind Atomkraftwerke. Weil diese aber bekanntlich zurückgebaut werden müssen, da sie unserem Klima schaden, benötigen wir neue Energiequellen. Dafür braucht es große Investitionen in eine vollkommen neue Infrastruktur zur Erzeugung von „sauberem Strom“. Die Folgen sind Preiserhöhungen auf dem Strommarkt.

Je mehr Strom verbraucht wird, umso mehr lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage

Landläufig vertreten vielen Menschen die Meinung, dass eine PV-Anlage sich nicht lohnt, weil ich ja weniger Geld für das Einspeisen meines übrigen Stroms bekomme, als ich für eine kW/h Strom zahle. Damit verdiene ich also kein Geld!

Richtig an dieser Aussage ist: Man sollte nicht mit der Absicht, „Strom-Verkäufer“ zu werden in eine PV-Anlage investieren. Denn die derzeitige Einspeisevergütung liegt knapp unter 10 ct. Die Einspeisevergütung kann ich also eher als einen Rabatt auf den Strom sehen, den ich weiterhin zukaufe.

Falsch ist, dass eine PV-Anlage sich aufgrund der geringen Einspeisevergütung nicht lohnt.

Unsere vierköpfige Familie im Einfamilienhaus zum Beispiel zahlt pro Jahr rund 2.600 EUR für ihren Strom. Durch eine PV-Anlage mit Speicher würde sie 75 % ihres Eigenbedarfs an Strom selbst produzieren. Das führt zu einer Ersparnis in Höhe von 1950 € pro Jahr. Zusätzlich kauft sie Strom dann nicht mehr für 34 ct pro kWh, sondern durch die Einspeisevergütung nur noch für 27 ct.

An diesem Beispiel wird deutlich: Je mehr Storm ich für mich selbst produziere, umso mehr Geld spare ich. Und umso schneller haben sich die Kosten für die Anschaffung der Anlage amortisiert. In diesem Beispiel bereits nach 10 Jahren.

Übrigens ist davon auszugehen, dass auch der Bedarf an Strom in den allermeisten Haushalten in Zukunft steigen wird. Einige Gründe dafür sind elektrische Heizsysteme (wie z. B. Luftwärmepumpen), moderne Haustechnik (wie z. B. Smarthome-Anlagen), vermehrtes Arbeiten im Homeoffice, Elektro-Autos und -Fahrräder u. ä..

Photovoltaik-Anlage ist auf nahezu jedem Dach möglich

Mittlerweile kann fast auf jedem Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert werden. Lediglich verschattungsfrei sollte es sein. Am effektivsten sind Dächer in Richtung Süd, Ost oder West mit einer Neigung von 20 – 60 Grad.

Bauherren können bereits in der Bauphase direkt die benötigten Leitungen für den späteren Einbau einer PV-Anlage legen lassen. Aber auch nachträglich ist die Installation ohne großen Aufwand möglich.

Für die Photovoltaik-Anlage gibt es attraktive Förderungen

 Die Anschaffungs- und Installationskosten für die Photovoltaik-Anlage werden nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert.

Je nach Bundesland und Kommune laufen häufig Förderprogramme, teilweise nicht nur für die Anschaffungs- sondern auch für die Installationskosten von PV-Anlagen.

Darüber hinaus unterstützt der Staat die Anschaffung von PV-Anlagen über die KfW mit günstigen Förderkrediten.

Euer BSC-Finanzberater informiert euch gern über die entsprechenden Konditionen und findet das für euch passende Finanzierungskonzept.