Es gibt vermutlich unendlich viele falsche Entscheidungen beim Geld. Und wir wollen gleich mal klarstellen, dass wir hier nicht belehren wollen. Wir sind da auch nicht perfekt. Denn auch, wenn wir es theoretisch besser wissen, treffen wir trotzdem immer wieder praktisch falsche Entscheidungen beim Geld. Und das hat vermutlich den Grund, dass Geld auch viel mit Emotionen zu tun hat. Deshalb spielen wir ja auch Lotto. Obwohl es wahrscheinlicher ist, dass ich ein Streichholz aus einem fahrenden Auto mit verbundenen Augen treffe, das jemand neben die Autobahn zwischen Berlin und Rom gesteckt hat, und ich nicht weiß, wo. Wir träumen halt gern.
Falsche Entscheidungen beim Geld: Emotionen sind ein schlechter Ratgeber
Auch wenn es schwierig ist, sollte ich lieber ganz rational beim Geld sein. Das fängt schon bei der Bezeichnung „Eigenheim“ an. Wenn es meine Heimat und mein Hafen ist, wo ich mich wohlfühle, dann ist es auch kein finanzieller Wert mehr. Wenn ich es „selbstgenutzte Immobilie“ nenne, dann ist das schon weniger emotional. Und mein eigenes Haus hat ja auch nur dann einen Wert, wenn ich es verkaufen würde.
Ein Zeitpunkt dafür wäre zum Beispiel, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Dann könnte ich in einen Bungalow ziehen. Ohne Treppen ist es auch im Alter leichter.
Meine Kinder sind jetzt 11 und 13, also rede ich mich da noch leicht. Ich berichte, was wir machen, wenn es soweit ist. Kann gut sein, dass die Emotionen siegen.
Auch erstmal clever, aber oft doch falsche Entscheidungen beim Geld, sind sogenannte Testbestellungen. Ich bestelle mir was quasi auf Probe und darf es innerhalb einer bestimmten Zeit wieder zurückgeben. Das hört sich zu schön an, um wahr zu sein. Aber die Verkäufer wissen, wie das mit den Emotionen so ist. Wenn wir mal was besitzen, dann fällt es uns unglaublich schwer, es dann wieder herzugeben. Und deshalb werden die meisten Testbestellungen dann doch einfach gekauft.
Gefühlte Sicherheit
Auch eine häufige falsche Entscheidung beim Geld ist das Bankkonto. Wir haben alle irgendwie das Gefühl, dass das Geld da sicher ist. Ich fahr da auch immer wieder vorbei und sehe die Bank, in der mein Geld rumliegt.
Und tatsächlich geht von dem Geld ja auch nix weg. Aber es verliert halt an Kaufkraft. Das Thema mit der Inflation ist nicht neu und gerade haut es ganz schön rein. Und trotzdem haben alle lieber einen größeren Puffer auf der Bank. Und ich kann es wieder auch irgendwie verstehen. Aber mal ehrlich: Was kann passieren, dass wir jetzt sofort 10.000 Euro brauchen? Auch wenn die Heizung ausgetauscht wird, hab ich genügend Zeit, um das Geld von einem Fonds oder anderen Anlagen zu holen. Sofort verfügbar brauch ich keinen großen Notgroschen. Also kann ich den größten Teil meines Geldes auch mal investieren oder irgendwo anlegen.
Denn wir wissen doch alle, dass alles immer teurer wird. Schon immer. Unsere Eltern haben das Eis für 10 Pfennig gekauft, wir dann für 50 Pfennig oder ne Mark und jetzt kostet die Kugel 1,20 Euro. Wir bekommen also für das Geld immer weniger. Wieso geht es dann so schwer in unseren Kopf, dass das Geld auf der Bank auch immer weniger wird?
Zukünftige Kosten sparen, auch wenn es jetzt teurer wird
Eine weitere falsche Entscheidung beim Geld ist die, dass wir hohe Ausgaben vermeiden wollen. Da erzähle ich gern die Geschichte von der Kaffeemaschine, die mit Kapseln funktioniert. Als unser erstes Kind auf die Welt kam, stieg der Kaffeekonsum derart an, dass die Kaffeemaschine den Geist aufgab. Also haben wir überlegt, ob wir uns eine neue Kapselmaschine kaufen oder einen Vollautomaten. Die Kapselmaschine bekommst du oft auch mal geschenkt. Du musst dann aber halt auch bestimmte Kapseln kaufen. Die erste Investition ist also niedrig, aber die laufenden Kosten sind hoch.
Bei einem Vollautomaten ist es genau umgekehrt. Wir haben also gerechnet und dabei festgestellt, dass sich die günstigeren Bohnen in weniger als 2 Jahren rechnen. Und besser für die Umwelt ist es auch.
Noch besser ist das Beispiel einer PV-Anlage. Die kostet auch erstmal richtig Geld. Davon könnte ich mir auch ein Auto kaufen. Oder eine schöne gemauerte Garage für mein Auto. Aber durch eine PV-Anlage spare ich Strom und Geld. Und momentan sehen wir deutlich, dass es wahrscheinlich keine Grenze gibt für den Strompreis.
Falsche Entscheidungen beim Geld: Versicherungen ungeprüft kündigen
Mein Steckenpferd ist ja die Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine der Versicherungen, die immer Geld kostet und nur dann zahlt, wenn ich sie brauche. Da ist der erste Impuls sicherlich der, sich jetzt den monatlichen Beitrag zu sparen. Ich rate aber dazu, sich das genau zu überlegen. Im Bereich der BU-Versicherung kann da jeder offen mit mir reden. Tatsächlich gab es auch schon einen Fall, wo es ok war, jetzt beitragsfrei zu stellen.
Grundsätzlich ist es aber nicht sinnvoll, sich von der BU-Versicherung zu trennen, wenn man gerade in einer finanziell angespannten Situation ist. Denn Anspannung führt zu Stress und der schon auch mal zu psychischen Problemen. Und wenn ich dann nicht mehr arbeiten kann, dann würde eben diese Berufsunfähigkeitsversicherung Geld zahlen, wenn ich sie noch hab.
Niemand ist perfekt
Wie schon eingangs geschrieben: In der Theorie kann ich jedem sehr gut erklären, wie Geld anzulegen ist und was sinnvoll wäre. Tatsächlich hab ich aber oft dann einfach Angst und gehe in eine Anlage, die ein geringeres Schwankungsrisiko hat. Ich kann es also sehr, sehr gut verstehen, wenn jemand aus dem Bauch heraus falsche Entscheidungen beim Geld trifft.
Es ist aber nicht ganz so schlimm, wie bei den Schustern und den Schuhen 😉
Du kannst also immer gern mit uns reden! Wir arbeiten dann mit dir raus, was rational das Beste wäre und dann darfst du entscheiden, wo du dich am besten fühlst 🙂 Meld dich einfach bei uns!
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