Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Denn sie sichert mein Einkommen, wenn ich aus gesundheitlichen Gründen nur noch zur Hälfte arbeiten kann. So gesehen kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler überhaupt nicht sinnvoll sein. Denn Grundschüler arbeiten nicht und haben auch kein Einkommen.
Und dennoch gibt es nicht nur Argumente dagegen, sondern auch ein paar dafür.
Was spricht gegen eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler?
Aus Sicht der Eltern sind es als aller erstes die Kosten. Kinder gibt es nicht geschenkt und neben Essen, Klamotten und Schulausflug, wollen viele Eltern auch schon mal ein paar Euro für den Nachwuchs auf die Seite legen.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler gibt es auch nicht geschenkt. Je nach versicherter Rente dürfte der Beitrag zwischen 20-50 Euro monatlich liegen. Das wirkt vor allem deshalb teuer, weil ein Student mit 20 Jahren auch nicht unbedingt weniger zahlt. Warum ist das so?
Der Student wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen akademischen Job im Büro einschlagen, während der Grundschüler noch zwischen Dachdecker und Professor wählen kann. Dieses erhöhte Risiko lassen sich die Versicherer bezahlen.
Können Grundschüler BU werden?
Außerdem ist es relativ unwahrscheinlich, dass Grundschüler dauerhaft berufsunfähig werden. Da kommt an sich nur ein Unfall in Frage, der es nicht mehr ermöglicht, am Schulunterricht teilzunehmen. Oder schwere Krankheiten, die dann aber vermutlich auch schnell tödlich verlaufen.
In allen Fällen läge vermutlich schon eine Erwerbsunfähigkeit oder sogar eine Pflegebedürftigkeit vor. Hier würde dann meistens auch eine Grundfähigkeitsversicherung leisten, die meistens günstiger ist und für später auch häufig über eine BU-Option verfügt, mit der ich eine BU-Versicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung abschließen kann, wenn ich ins Berufsleben eintrete.
Der Vorteil einer Grundfähigkeitsversicherung ist hier auch, dass ich später, wenn ich erwachsen bin, anfangen kann zu arbeiten und meine Rente einfach weiter erhalte. Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler würde der Versicherer prüfen, ob er mich konkret verweisen kann.
Die Vorteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler
Der größte Vorteil einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler ist, dass ich das Thema früh genug vom Tisch habe. Alle Gesundheitsthemen sind durch. Wenn dem Kind später ADHS diagnostiziert wird oder bei einer Krankschreibung mal eine psychische Diagnose vom Arzt abgerechnet wird, ist egal. Die Gesundheitsfragen sind schon beantwortet.
Und viele haben ja auch Angst, dass der Arzt was abgerechnet hat, von dem man nichts wusste. Auch das ist weniger problematisch. Die sogenannte vorvertragliche Anzeigepflicht kann vom Versicherer nur in den ersten 10 Jahren des Vertrags geprüft werden. Wenn der Leistungsfall später eintritt, ist alles verjährt.
Neue Verträge sind flexibel
Außerdem kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler auch die günstigere Variante sein. Wenn mein Kind später Dachdecker werden will, dann ist das ok. Der Beitrag bleibt der gleiche. Bei den Versicherern, die bei einer Nachversicherung nicht nur auf die Gesundheits-, sondern auch auf die Risikoprüfung verzichten, kann ich mein Kind dann auch zum Beitrag eines Grundschülers nachversichern, selbst wenn er schon Dachdecker ist.
Und wenn es doch eine akademische Karriere einschlägt, ist das auch kein Problem. Viele BU-Versicherungen haben mittlerweile eine Besserstellungsoption. Dann kann ich die Beiträge reduzieren, wenn ein Neuabschluss günstiger wäre.
Unterm Strich ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Grundschüler schon eine zusätzliche Investition für die Eltern, aber man erspart den Kindern halt auch echt viel Ärger. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass in den ersten Jahren was passiert, gering, aber der Vorteil ist ja eben der, dass man dadurch später im Leistungsfall viel weniger Ärger hat, weil man auch nix falsch gemacht haben kann.