Die Frage, ob eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler sinnvoll ist, lässt sich schnell beantworten. Die Antwort lautet: Ja, immer! Und jetzt folgt die lange Erklärung für alle, die denken, dass es anders ist. Weil Schüler ja keinen Beruf haben. Und kein Einkommen. Aber ich beginne mal mit der Erklärung für alle, die denken, es wäre unterm Strich günstiger, sich erst später zu versichern.

Warum ist Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler sinnvoll?

Denn wenn ich mal kurz nachdenke, macht es ja schon einen Unterschied, ob ich die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung 50 oder 30 Jahre lang bezahle. Ein 16-Jähriger zahlt bei einem guten Versicherer für 1.000 Euro Rente bis zum 67. Lebensjahr und 1% Leistungsdynamik rund 516 Euro im Jahr. Das sind in 51 Jahren 26.334 Euro. Schließt er die Versicherung mit 21 ab, zahlt er in Summe 26.789 Euro. Es ist also kein Geld gespart. Erst, wenn ich warten würde, bis ich 30 bin, würde ich über die Gesamtlaufzeit etwas sparen. Mal angenommen, ich schließe meine Versicherung nicht mit 18, sondern erst mit 40 ab, hab ich insgesamt 2.200 Euro gespart. Aber ich hab auch 22 Jahre weniger Schutz. Die kann ich mir für die 2.200 Euro kaufen 🙂 Die Berufsunfähigkeitsversicherung kostet mich also von 18 bis 40 gerade mal 8,34 Euro im Monat. Mathematisch gesehen. In echt ist sie teurer. Ist klar.

Das Argument, man spare sich wirklich Geld, zieht nicht so richtig. Ich verzichte für ein wenig Geld auf eine lange Zeit Absicherung.

Wann ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler sinnvoll?

Schüler sollten so früh wie es geht, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Klar, wäre es erstmal egal, wenn ein Schüler in seinem Beruf, so wie er ihn in gesunden Tagen ausgeübt hat, nicht mehr ausüben könnte. Er verdient ja kein Geld und muss für niemanden sorgen. Im Gegenteil. Für gewöhnlich sorgen seine Eltern für ihn. Trotzdem ist es ein schlechter Start ins Leben, wenn ich irgendeine Art von Krankheit habe und deswegen wahrscheinlich niemals richtig arbeiten kann. Da hilft es, bis zum 67. eine monatliche Rente aus meiner Berufsunfähigkeitsversicherung zu haben.

Aber ich muss da nicht mal den Teufel an die Wand malen. Schon kleinere Erkrankungen können mir das Leben schwer machen, wenn ich später eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen will. Wie ich selbst merken durfte, sind wir ab 30 nicht mehr gesund, sondern nur noch falsch untersucht.

Es reicht eigentlich schon, wenn ich das Kind mal krankschreiben lasse, um nen Tag früher in den Urlaub zu fahren. Wenn ich Pech habe, schreibt der Arzt mir dann ein Erschöpfungssyndrom rein. Dann hab ich eine psychische Erkrankung in der Akte stehen. Ich hab also nicht mal ne Krankheit und trotzdem muss ich mich damit rumärgern. All das lässt sich vermeiden, wenn ich schon frühzeitig eine BUV abschließe. Und wenn ich es nicht angebe, bekomme ich Probleme im Leistungsfall.

Keiner weiß, was kommt

Dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler sinnvoll ist, lässt sich auch dadurch belegen, weil keiner weiß, was später mal ist. Und damit meine ich nicht mal die Krankheiten und Unfälle, die uns vielleicht bevorstehen. Ich meine einfach, dass ich nicht weiß, ob meine Kinder später mal ins Ausland gehen oder welchen Beruf sie haben. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gilt weltweit und immer für meinen zuletzt ausgeübten Beruf. Also, die guten Tarife.

Und wir alle haben schon mal irgendwo gelesen, dass sich handwerkliche Berufe keine BUV mehr leisten können. Ein Schreiner kann für 1.000 Euro Rente schon mal 100 Euro im Monat oder mehr bezahlen. Wenn ich die Berufsunfähigkeitsversicherung als Schüler mit 50 Euro Monatsbeitrag abschließe, dann ändert sich dieser nicht mehr. Ich sollte selbstverständlich eine Dynamik einbauen. So erhöht sich Beitrag und Leistung und passt sich an meinen (hoffentlich) steigenden Lebensstandard an.

Aufpassen muss ich bei den Nachversicherungsgarantien. Hier ist muss ich oft den neuen Beruf angeben. Ich muss also, wenn ich meine 1.000 Euro BU-Rente auf 1.500 Euro erhöhen will, vielleicht die 500 Euro als Schreiner versichern. Und nicht als Schüler. Darauf muss ich bei Vertragsabschluss achten.

Ich muss auch darauf achten, dass mein Kind auch dann noch optimal geschützt ist, wenn es eine Beamtenlaufbahn einschlägt. Dann könnte eine DU-Klausel interessant sein.

Was ist der Beruf eines Schülers?

Manche behaupten ja, eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler sei nicht sinnvoll,weil Schüler ja kein Beruf ist. Das stimmt schon. Aber die Berufsunfähigkeitsversicherung versichert ja auch keine Berufe. Und unfähig muss ich auch nicht sein. Sie leistet, wenn ich die Tätigkeiten, die ich zuletzt in gesunden Tagen bei meiner Arbeit ausgeübt habe, nur noch zur Hälfte ausüben kann. Bei einem Schüler wäre das dann die Beteiligung am Unterricht und die Hausaufgabe. Da fallen einem außer psychischen Erkrankungen nicht viele Umstände ein, die dazu führen könnten, aber sei es drum.

Es geht nicht um einen Beruf, ein Berufsbild oder eine Berufsbeschreibung, sondern allein um die tatsächlichen Tätigkeiten. Und die hat auch ein Schüler. Still sitzen, konzentrieren, mit dem Stift schreiben. Bei einer Prüfung sogar mal 2-5 Stunden lang… Mal ehrlich: Wer von den Erwachsenen schreibt so lange mit der Hand? Ich glaube, mir würde die Hand abfallen, wenn ich solange schreiben müsste 🙂

Aufpassen muss ich bei Tarifen, die verlangen, dass ich bei Berufsbeginn melde, was ich jetzt arbeite. Dadurch kann die Prämie teurer werden oder sogar der Schutz wegfallen. Nämlich dann, wenn ich in einem Beruf arbeite, der nicht versicherbar ist. Als Musiker oder Schauspieler z.B. Manche Versicherer stellen meine Berufsunfähigkeitsversicherung auf eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung um, wenn ich vergesse, meinen Beruf zu melden. Das wäre richtig blöd.

Unterm Strich

Unterm Strich sollte schon mein Kind als Schüler gegen Berufsunfähigkeit versichert sein. Denn ich kann das Kind so günstig versichern, weil es jung ist und der Schüler keine schlechte Berufsgruppe ist. Außerdem vermeide ich eine Menge Ärger bei den Gesundheitsfragen. Je älter ich bin, desto mehr Krankheiten habe oder hatte ich schon. Und umso mehr muss ich auch angeben.

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung gilt also uneingeschränkt: Je früher desto besser.

Und hier gibt es noch mehr zur Berufsunfähigkeitsversicherung 🙂