Die Berufsunfähigkeitsversicherung der Träume ist günstig, ohne Gesundheitsprüfung und leistet, wenn ich nicht mehr arbeiten will. Leider gibt es nur ein Huhn, ein Schaf, eine Kuh und eine Sau und keine eierlegende Wollmilchsau. Aber immerhin gibt es eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Geld-züruck-Garantie. Oder?

Wie berechnet sich der Zahlbeitrag in der Berufsunfähigkeitsversicherung?

Ich habe oben ja schon die zwei Faktoren beschrieben, die den Beitrag einer Berufsunfähigkeitsversicherung beeinflussen. Es sind die Gesundheitsprüfung und der Leistungsauslöser. Verzichte ich auf eine Prüfung oder stelle nur einfache Fragen, risikiere ich als Versicherer, dass ich öfter zahlen muss. Mal angenommen, ich versichere Menschen gegen Haiattacken und berechne meine Prämie so, dass in den Bergen und am Meer gleich viele Menschen meine Versicherung kaufen. Wer würde die Versicherung aber tatsächlich öfter kaufen? Logisch. Die am Meer. Und am wahrscheinlichsten halt da, wo es auch gefährliche Haie gibt.

Um zu vermeiden, dass meine Berechnung nicht aufgeht, muss ich zwei Beiträge kalkulieren. Eine für die am Meer und eine für die in den Bergen. Und dann muss ich halt danach fragen. Dann fängt bald ein Versicherer an zu fragen, ob ich gern ans Meer fahre oder lieber Städtereisen mache. Und so entsteht dann ein ganzer Katalog an Fragen, die den Versicherer das Risiko besser einschätzen lassen.

Mit den Gesundheitsfragen ist das genauso. Je genauer der Versicherer fragt, desto stabiler ist die Prämie. Und allgemein heißt es, es gäbe keine dummen Fragen. Aber bei den Gesundheitsfragen schon manchmal. Ich muss z.B. bei einer Todesfall-Absicherung nicht unbedingt nach Rückleiden fragen. Das tut weh, aber tötet nicht unbedingt. Es gibt also schon auch Möglichkeiten, die Fragen zu vereinfachen ohne die Beitragsstabilität zu gefährden. Aber halt nicht so viele, wie man hoffen würde.

Welchen Einfluss haben die Bedingungen auf den Zahlbeitrag?

Der zweite Faktor sind die Bedingungen. Je besser die Bedingungen sind, desto teurer ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Oder besser gesagt: Je relevanter die definierten Auslöser für den Leistungsfall sind… Es gibt mittlerweile einige Verbesserungen in der BUV, die keinen Einfluss auf den Beitrag haben. Das liegt daran, dass sie vollkommen egal sind. Das sieht dann schön aus, aber wird im Leistungsfall nie gefragt.

Wichtig ist bei den Bedingungen, dass die Definitionen eindeutig sind und es keine Meldefristen oder seltsame Ausschlüsse gibt.

Eine BUV mit guten Bedingungen muss also entweder streng prüfen, um günstig zu sein oder sie ist entsprechend teurer.

Kann die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Geld-züruck-Garantie funktionieren?

Günstig wäre die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Geld-züruck-Garantie ja schon mal. Also muss die Prüfung sehr streng sein oder die Bedingungen sehr schlecht, damit das im Ansatz funktionieren könnte.

Der Tarif ist aber der gleiche. Egal, ob ich Beitragsverrechnung wähle oder eben Anlage.

Wie funktioniert das also? Streng genommen überhaupt nicht.

Ich finde es auch ein bisschen lustig, dass sich dieser Mythos so hält. Es kann doch kein normal denkender Mensch glauben, dass irgendein Versicherer Geld zu verschenken hätte.

Tatsächlich enthält der Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Geld-züruck-Garantie einen Risikoanteil und einen Sparanteil. Der Risikoanteil geht für die Kosten der Absicherung drauf und ist dann auch weg.

Der Sparanteil wird angelegt. Und nur dieses Geld bekomme ich am Ende zurück. Wenn das einigermaßen gut läuft, dann sind das schon mal die eingezahlten Beiträge.

Lieber nicht die Kontrolle abgeben

Ich kann das aber auch selbst darstellen. Ich schließe eine BUV ab und gleichzeitig einen Sparvertrag. Den kann ich dann so gestalten, wie ich das will. Und ich kann das eine oder das andere kündigen, wenn es notwendig ist. Außerdem hab ich Einfluss auf die Anlage.

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Geld-züruck-Garantie kann ich nicht sehen, ob der Sparanteil gut läuft oder nicht. Ich sehe auch nicht, ob die Risikoüberschüsse ausreichend kalkuliert sind oder ob der Versicherer den Risikobeitrag erhöht hat. Das müsste er mir zwar melden, aber wenn ich die Post vom Versicherer gleich wegschmeiße, ohne sie zu lesen, dann merk ich das nicht anhand der Kontoauszüge.

Vielleicht ist die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Geld-züruck-Garantie doch möglich?

Nee, isses nicht. Aber eine BUV bei der ich „nur“ einmalig die Beiträge zahle, anstatt monatlich Geld zu überweisen, braucht deutlich weniger Risikobeitrag als die herkömmliche BUV. Das ist ja auch nur logisch. Ich gebe dem Versicherer sofort 20.000 Euro und er kann damit arbeiten. Werde ich sofort BU, hat er auch sofort 20.000 Euro. Bei der monatlichen Zahlweise würde das bei 100 Euro Beitrag über 16 Jahre dauern.

Und weil der Sparanteil so viel höher ist als bei der monatlichen Zahlweise, ist diese Variante einigermaßen rentabel. Hinzukommt, dass die Leistung, die ich am Ende ausgezahlt bekomme, anscheinend steuerfrei ist, weil der Versicherer auch den Sparanteil als Risikoüberschüsse deklariert. Und solche wären steuerfrei. Das würde ich aber einen Steuerberater prüfen lassen.

Blöd ist auch an dieser Variante, dass ich halt 20.000 Euro oder was meine BUV eben kosten würde, erstmal haben müsste.

Unterm Strich sollte ich lieber den Vermögensaufbau vom Risiko trennen, weil ich so flexibler bin und auch besser sehen kann, welche Versicherung gut funktioniert und welche nicht.

Wer mehr wissen will, findet hier alles zur Berufsunfähigkeitsversicherung:

BSC GmbH – Ihre Experten in der Berufsunfähigkeits-Versicherung