Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen, die es gibt. Sagen alle. Aber kaum einer weiß, wie ich die richtige Höhe und Laufzeit für meine Berufsunfähigkeitsversicherung finde.

Das ist eigentlich ganz einfach. Zunächst mal darf ich nicht mein Einkommen absichern, weil das zu zwei Fehlern führt: Ich versichere die falsche Höhe und Laufzeit für meine Berufsunfähigkeitsversicherung. Dadurch wird die Versicherung teurer. Und das will nur der, der die Versicherung verkauft 😉

Ich muss also meine Ausgaben absichern. Zumindest den Teil, den ich durch meinen Beruf decke. Wenn ich von Mieteinnahmen lebe, ist eine BUV überflüssig. Logisch.

So ermittle ich die richtige Höhe und Laufzeit für meine Berufsunfähigkeitsversicherung

Ein Beispiel:  Ich bin 30 Jahre alt, verdiene im Monat 3.200 Euro netto und gebe davon 2.200 Euro aus. Wenn ich will, kann ich davon noch alle Ausgaben abziehen, die mit meiner Arbeit zusammenhängen, z.B. Benzin oder sowas. Aber an sich sollte ich die 2.200 Euro absichern. Nicht die 3.200 Euro. Oben drauf noch ein bisschen was für die Krankenversicherung. Da könnte noch was kommen. Was genau und wann, lest ihr hier.

Und so leicht ist die Höhe richtig bestimmt. Aber ich hab ja vorhin von zwei Fehlern gesprochen. Da fehlt noch einer 🙂

Weil wir uns am Einkommen orientieren, gehen wir immer davon aus, dass ich die Absicherung bis zur Rente brauche. Also bis zu meinem 67. Lebensjahr. Meine Ausgaben laufen aber nicht so lange. Zumindest nicht alle.

Bedarf ist nicht gleich Bedarf

Zurück zum Beispiel: Ich habe 2 Kinder, eine Frau und ein Haus. Die Frau kann für sich selbst sorgen und braucht selbst ne BUV, die Finanzierung macht 800 Euro im Monat und läuft noch 25 Jahre, die Kinder machen 900 Euro von meinem Einkommen (Rest ist Kindergeld) und sind 5 und 7 Jahre alt. Da ich vorhabe, meine Kinder nur bis 25 finanziell zu unterstützen, muss ich diesen Posten noch 20 Jahre absichern. Die restlichen 500 Euro sind Nebenkosten und das, was ich esse. Das werde ich schon so bis 67 machen.

Ich brauch also keine Absicherung in Höhe von 2.200 Euro bis 67, sondern nur 500 Euro bis 67, 900 Euro bis 50 und 800 Euro bis 55.

Da eine BUV bis 67 etwa das Doppelte kostet als eine BUV bis 60, spare ich hier schon ne Menge Geld.

Eine hohe Beitragsdynamik ist am Anfang meistens sinnvoll

Ich empfehle außerdem eine hohe Beitragsdynamik zu Beginn. Also 5%. Dadurch steigt der Beitrag jedes Jahr um 5%. Davon wird technisch gesehen eine neue Berufsunfähigkeitsversicherung gekauft. Mit meinem neuen Eintrittsalter. Dadurch bekomme ich im Verhältnis immer weniger Leistung für mein Geld. Deswegen ist es sinnvoller zu Beginn eine hohe Dynamik zu wählen und diese später zu kündigen, als eine niedrige, die ich lange behalte.

Wer dann noch will, kann sich überlegen, ob ich wirklich jeden meiner Bedarfe mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung absichern will oder ob nicht für mich und meinen persönlichen Bedarf auch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung ausreicht. Aber das ist eine andere Geschichte.