Ich kann mein Einkommen auch mit Produkten absichern, die dazu nicht geeignet sind. Das ist etwas umständlicher, aber es kann durchaus funktionieren. Die Grundfähigkeits-Versicherung kann Teile meines Arbeitsalltags absichern, wenn ich weiß, wie das geht. Und die Dread-Disease kann mir beim Eintritt schwerer Krankheiten die finanzielle Freiheit geben, mich zu organisieren.

Aber mal ganz ehrlich: Die Dread-Disease ist keine gute Möglichkeit, um mein Einkommen abzusichern. Unter so gut wie keinen Umständen.

Wenn ich meine laufenden Ausgaben absichern möchte, dann geht das mit der Berufsunfähigkeits-Versicherung. Diese leistet eine Rente, wenn ich wegen einer gesundheitlichen Einschränkung nur noch zur Hälfte in meinem Job arbeiten kann. Eine Erwerbsunfähigkeits-Versicherung ist auch in Ordnung. Hier bekomme ich eine monatliche Rente, wenn ich am allgemeinen Arbeitsmarkt keine 3 Stunden mehr arbeiten kann.

Die Dread-Disease leistet einmalig die versicherte Geldsumme, wenn ich eine schwere Krankheit habe. Schon alleine daran kann ich sehen, dass ich kein monatliches Einkommen absichern kann. Wer aber meine Artikel kennt, weiß jetzt schon, dass es am Ende dann doch irgendwie gehen kann. Aber immer der Reihe nach…

Was kann die Dread-Disease und wann brauch ich eine?

Wahrscheinlich wird jeder finanzielle Einschränkungen hinnehmen müssen, wenn er eine schwere Krankheit hat. Ich bekomme kein Gehalt mehr, aber muss weiter Rechnungen bezahlen. Und vielleicht zahlt meine Krankenkasse nicht jede Behandlung, die mir gut tut. Das kann ich beides über Versicherungen absichern. Das Einkommen über die BUV oder EUV und die medizinische Versorgung über eine Krankenversicherung.

Ich könnte die Dread-Disease aber schon als eine Art Krankenversicherung sehen. Denn anders als bei der herkömmlichen Krankenversicherung, bekomme ich Geld zur freien Verfügung. Ich muss nicht mit dem Versicherer klären, welche Behandlung er zahlt und welche nicht. Ich kann mir mit der DD also die Freiheit kaufen, mich behandeln zu lassen, wie ich das will.

Die Dread-Disease zahlt mir also einen Haufen Geld, wenn ich eine schwere Krankheit habe. Aber eben nicht irgendeine schwere Krankheit, sondern eine, die so in den Bedingungen definiert ist. Da ist dann Krebs nicht gleich Krebs. Bei dem einen Versicherer muss es Stadium 2 sein, während ein anderer ein OP mit anschließender Chemo verlangt. Um zu beurteilen, was besser ist, muss man schon eine Glaskugel besitzen. Denn wie will ich wissen, welche Krankheit mich später mal erwischt? Bei welcher Krankheit muss die Definition in den AVB am besten sein?

Das ist selbstverständlich bei allen aufgezählten Krankheiten so. Ob Herzinfarkt, MS, Schlaganfall oder was sonst noch so in den Bedingungen steht. Es ist nur versichert, was versichert ist. Und nur so, wie es in den Bedingungen steht.

Grundsätzliche Vor- und Nachteile der Dread-Disease

Freunde der Dread-Disease sagen, dass das transparent sei und es keinen Spielraum für den Versicherer gebe, die Leistung zu verweigern. Klar. Es ist schwerer, eine Krankheit abzustreiten als einen Prozentwert bei der BU. Aber möglich ist auch hier so einiges. Ist aber auch erstmal egal. Tatsache ist, es ist ein abgeschlossener, fest definierter Katalog. Es gibt da kein grau, sondern nur schwarz und weiß. Eine sehr digitale Versicherung. 1 oder 0.

Gegner der Dread-Disease argumentieren, dass ich hier unmöglich einen Tarif empfehlen kann. Zum einen kann nur der jeweilige Facharzt entscheiden, welcher Auslöser besser ist. Und zum anderen weiß ja niemand, welche Krankheit für mich später mal wichtig wird. Soll ich also den Versicherer mit dem besten Herzinfarkt-Schutz nehmen oder den, der bei Krebs der beste ist?

Worauf ich bei der Auswahl achte und was mir dabei wichtig ist, kommt weiter unten. Versprochen!

Das lässt sich tatsächlich alles nicht von der Hand weisen. Also, weder die Vor- noch die Nachteile.

Wozu brauch ich eine Dread-Disease?

Also ist doch erstmal wichtig, wozu ich eine Dread-Disease brauchen kann.

Grundsätzlich ist eine Menge Geld nie verkehrt, auch oder gerade wenn ich schwer krank bin. Ich kann mir eine teure Therapie leisten, wenn mir das sinnvoll erscheint. Dabei muss ich nicht darauf achten, ob die Therapie versichert ist. Ich muss auch nicht dem Versicherer die Rechnung einreichen und hoffen, dass alles erstattet wird. Ich nehme einfach mein Geld aus der Dread-Disease und zahle die Kosten. Das ist sicherlich um einiges entspannter, als sich mit meinem Krankenversicherer rumärgern zu müssen.

Ich kann das Geld also in meine Krankheit investieren, um schneller oder überhaupt wieder gesund zu werden. Das erscheint mir schon sinnvoll.

Ebenso sinnvoll ist es, Umbaumaßnahmen über eine Dread-Disease zu decken. Jeder hat eine Unfall-Versicherung, um sich nen Treppenlift einbauen zu können oder die Badewanne umzubauen. Der gleiche Bedarf kann auch bei einer schweren Krankheit entstehen. Also sollte die Familie auch hier abgesichert sein. Logisch, oder?

Wofür die Dread-Disease eigentlich gemacht wurde…

Ich hab ja schon oben geschrieben, dass ich mit der Dread-Disease eigentlich nicht das Einkommen absichern kann. Das verdeutlicht sich nicht zuletzt dann, wenn ich mal ein realistisches Beispiel rechnen will.

Nehmen wir einen 18-Jährigen Mechatroniker, der sein Einkommen bis 67 absichern möchte. Nehmen wir mal 1500 Euro monatlich als Bedarf und ne Steigerung von 2,5%. Er wird ja mal mehr Gehalt bekommen. Oder durch eine eigene Familie mehr Bedarf haben. Rechnen wir das bis 67 haben wir 1,5 Millionen Euro an Summe. Macht dann ungefähr 800 Euro im Monat, die der 18-Jährige für eine Dread-Disease zahlen müsste.

Ohne groß zynisch zu sein, könnte ich in der Summe weit runter gehen, weil die Restlebenserwartung nicht mehr so hoch ist, wenn eine versicherte schwere Krankheit eintritt. Also, statistisch gesehen.

Dann hätte ich aber immer noch das Problem, dass ich nur dann Geld bekomme, wenn ich schwer krank werde.

Hauptaufgabe ist die Absicherung von Finanzierungen

Richtig sinnvoll ist die Dread-Disease, wenn ich Finanzierungen absichern möchte. Denn die Bank ist nicht die Wohlfahrt. Das wusstet ihr schon, oder? Die wollen ihr Geld, auch wenn ich krank bin. Eine Risikolebens-Versicherung wird ja grundsätzlich verlangt, damit die Bank ihr Geld bekommt, wenn ich sterbe.

Nun ist es nicht unwahrscheinlich, an einer schweren Krankheit zu sterben. Von Beginn bis zum Tod kann das auch mal länger dauern. Zu dem persönlichen Leiden des Patienten und seiner Familie kommen dann auch finanzielle Sorgen hinzu.

Es ist sicher hilfreich, wenn ich mich ohne Sorgen um meine Genesung kümmern kann. Und im schlimmsten Fall gefiele es mir schon, alles noch selbst regeln zu können, bevor ich sterbe. Also, Finanzierungen ablösen, evtl. einen Fonds für die Kinder einrichten oder sowas.

Die Dread-Disease deckt also einen ähnlichen Bedarf wie eine Unfall- oder eine Risikolebens-Versicherung. Eben nur bei schweren Krankheiten.

Wann kann die Dread-Disease doch das Einkommen absichern?

Für wenige Menschen kann die Dread-Disease auch das Einkommen absichern. Für Selbständige und Freiberufler. Im Falle einer schweren Krankheit wäre sofort eine große Menge an Geld notwendig, um den Laden am Laufen zu halten. Und wer eine GmbH hat, sollte alle Geschäftsführer mit einer Dread-Disease absichern. Das heißt dann Key-Person-Absicherung. Das darf dann die Firma zahlen. Das ist steuerlich interessant. Allerdings ist dann die Leistung als Einnahme zu versteuern.

Welchen Versicherer soll ich wählen?

Am Ende bleibt noch die Frage, welcher Tarif für mich der beste ist. Das ist wie immer in einem Blog-Beitrag nicht zu beantworten. Da musst du dann schon nach Kemnath oder Kronach kommen. Oder anrufen, wenn das zu weit weg ist 🙂 Oder nen Termin vereinbaren…

Aber ich kann ja mal schreiben, was mir grundsätzlich wichtig ist.

Die Canada Life ist in diesem Bereich der Marktführer und verfügt auch über die meiste Erfahrung. Das sind wichtige, aber eher weiche Merkmale. Ich will das aber auch nicht unter den Tisch fallen lassen.

Im Hintergrund arbeitet bei der Canada Life ein Fonds, der einen gewissen Prozentsatz erwirtschaften muss, damit die Prämie stabil ist. Das machen die meisten Wettbewerber genauso. Die Prämienstabilität hängt also vom Markt ab. Hier schießt die Gothaer den Vogel ab. Der Fonds muss noch Kosten und Steuern 7,5% erwirtschaften. Das ist nicht unmöglich, aber doch sportlich. Als Kunde kann ich warten, dass die ersten Anpassungen kommen. Aber lieber so als Kürzungen im Leistungsfall…

Klassische Kalkulation statt Fonds

Nur die Nürnberger und die Bayerische kalkulieren klassisch mit einem Brutto- und einem Nettobeitrag. Das ist für alle beruhigend, die nicht auf ständig wachsende Märkte und Aktien vertrauen möchten.

Die Nürnberger hat außerdem als einziger Versicherer den Verlust von Grundfähigkeiten nach einem Unfall versichert. Und ebenfalls die Nürnberger würde als einziger zwei Mal leisten, wenn ich z.B. erst einen Herzinfarkt und dann noch einen Schlaganfall habe. Also, zwei Mal. Möchte ich mir aber gar nicht erst vorstellen. Aber möglich wäre es. Was mir bei der Nürnberger aber am besten gefällt: Die Diagnose der Krankheit ist der Versicherungsfall. Bei allen anderen Anbietern ist das nicht definiert. Sollte der Arzt also feststellen, dass ich schon seit drei Jahren Krebs habe, dann würde der Eintritt der Krankheit vielleicht vor dem Versicherungsbeginn liegen. Das wäre dann nicht versichert. Und das wäre doof, weil ich dann kein Geld bekomme.

Die Zurich hat ein schönes Angebot für Familien. Hier können Partner kostengünstig in einem Vertrag versichert werden. Versichert ist der, den es zuerst erwischt.

Von der Definition der Leistungsauslöser ist die CARDEA.life vorne mit dabei, aber es stellt sich halt insgesamt die Frage, welche Krankheit nun am besten definiert sein muss…

Fazit

Unterm Strich eignet sich die Dread-Disease als Absicherung von Krankheitskosten für Familien und insbesondere bei Finanzierungen. Als Einkommens-Absicherung ist es nur in Ausnahmen geeignet. Und selbst dann eben nur auf die versicherten Krankheiten eingeschränkt.

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