Das bekannte Sprichwort, dass Vorhersagen schwierig sind, besonders wenn sie die Zukunft betreffen, trifft für gewöhnlich auf sämtliche Jahresausblicke zu, besonders in der Finanzwelt und in einer sich so stark im Wandel befindlichen und volatilen Welt wie die aktuelle.

Um die aktuellen Entwicklungen bei der Geldanlage besser einordnen zu können, kommt hier für dich unser Investment-Markbericht 2023.

Das Jahr 2023 war ein schlechtes Jahr für Pessimisten an der Börse, da ihre trüben Prognosen sowohl an der Börse als auch in der realen Wirtschaft widerlegt wurden. So prognostizierte der amerikanische Vermögensverwalter Blackrock in seinem Investment-Ausblick für 2023 die schmerzhafteste Rezession der Geschichte. Doch diese Rezession bleibt bis heute aus. Anstelle einer Rezession und eines großen Crashs erlebten die Märkte historische Allzeithochs und beeindruckende Entwicklungen. Die Inflation erhielt keine zusätzliche Dynamik.

Im Jahr 2024 könnten erste Schritte zur Zinssenkung, insbesondere in den USA, in Betracht gezogen werden.

Wir blicken auf ein Jahr 2023 zurück, in dem zumindest aus ökonomischer Sicht nichts so schlimm gekommen ist, wie noch zu Beginn mehrheitlich befürchtet. Ökonomische Daten haben auf breiter Front positiv überrascht. Die US-Wirtschaft verfiel nicht in eine schwere Rezession, sondern verzeichnete ein reales Wachstum von über 2 %. Auf globaler Ebene wurde ein Wachstum von knapp 3 % erreicht. Einzig in Europa und speziell in Deutschland ist Wachstum Mangelware. Wachstum auf dem alten Kontinent wird man auch in 2024 wohl mit der Lupe suchen müssen.  Diese Entwicklung ist angesichts der bekannten „Krisenumständen“ bemerkenswert. Getragen wurde sie vor allem durch hohe staatliche Unterstützungsmaßnahmen für die „Krisen“, stabile Konsumausgaben aufgrund hoher Sparguthaben und Wachstumsimpulsen aus Asien. Für weiteren Optimismus sorgte zum Jahresende die angekündigte Zinswende der FED, die erwarten lässt, dass sich die Inflationssituation weiter entspannt.

Nach einer regelrechten Achterbahnfahrt im Laufe des Jahres, zu der auch die inzwischen fast vergessenen Turbulenzen im Bankensektor im März gehörten, die mit Blick auf Umfang und Ausmaß die bedeutendste systemweite Bankenkrise seit der Finanzkrise 2007-2008 bedeuteten, endete das Jahr 2023 mit positiven Anlagerenditen in fast allen Anlageklassen und Regionen.

Die globalen Anleihenmärkte beendeten das Jahr nahezu in allen Regionen im positiven Bereich und konnten das „Horrorjahr 2022“ zumindest teilweise eliminieren.

Bei den globalen Aktienmärkten stachen die beiden technologielastigen Indices Nasdaq (+ 50,2 %) und S&P 500 (+22,2 %) hervor. . Was die Sektoren betrifft, so war 2023 ein Jahr für Technologie- und zyklische Konsumwerte, während Versorger, Energie und Basiskonsumgüter eine unterdurchschnittliche Performance erzielten. Bei den Anlagestilen kam es zu einer Umkehrung des Vorjahres, mit einer Underperformance von Value und einer starken Outperformance von Growth. Das Segment der Small- und Mid-Caps hat sich ebenfalls deutlich schlechter entwickelt als das der Large-Caps.

Die Rohstoffmärkte waren im Jahr 2023 gespalten: Einerseits gaben Energie (-23,2 %) und Industriemetalle (-11,4 %) deutlich nach. Auf der anderen Seite stiegen die Edelmetallpreise (+7,1 %), wobei der Goldpreis aufgrund niedrigerer Zinsen und seiner Funktion als „sicherer Hafen“ um  9,7 % zulegen konnte.

 

 

Nachdem die wirtschaftliche Entwicklung im Verlauf des Jahres 2023 (Ausnahme: Deutschland) tendenziell positiv überraschte, drängt sich die Frage auf: „Ist die Rezession, die aufgrund der massiven Leitzinserhöhungen zu erwarten war, aufgehoben oder lediglich aufgeschoben?“ Es bleibt weiter zu beobachten ob die steigenden Zinsen allmählich Auswirkungen auf die Gesamt-Wirtschaft erhalten. Einzelne Branchen wie beispielsweise die Bau- oder Immobilienbrache spüren dies ja schon seit Monaten und erste namhafte Insolvenzen waren zu beobachten. Ebenso lehrt uns die historische Erfahrung, dass die allermeisten Zinserhöhungszyklen und inverse Zinsphasen in eine Rezession münden. Wir werden sehen und das neue Anlagejahr 2024 wird wiederum herausfordernd und nicht einfacher werden.

Wenn du im neuen Jahr, mit deiner Geldanlage auf die Expertise erfahrener Markspezialisten setzen willst, melde dich einfach bei uns!