Auch im momentanen Niedrigzins-Zustand, von dem wir immer noch hoffen, dass es sich dabei nur um eine Phase handelt, ist eine lebenslange Versorgung notwendig. Da der Kunde aber die Rentenversicherung nicht in erster Linie als Absicherung des Langlebigkeitsrisikos sieht, sondern auch eine möglichst hohe Rendite erzielen will, muss der Versicherer, um wettbewerbsfähig zu sein, diesem Bedürfnis des Kunden nachzukommen. Selbst wenn das Bedürfnis des Kunden nach hohem Gewinn an seinem Bedarf nach lebenslanger Versorgung vorbeigeht.

Rendite und Sicherheit mit Swiss Life Maximo?

Um renditestarke Produkte zu kreieren, gibt es derzeit verschiedene Konzepte, die den Begriff der Garantie neu definieren, da harte Garantien, so wie der Kunde sie kennt, in der momentanen Marktsituation sehr viel Rendite kosten. Die Swiss Life versucht mit dem neuen Tarif Maximo, das Bedürfnis nach Rendite und Garantien gleichzeitig zu erfüllen.

Bereits im letzten Jahr ist die Swiss Life in der betrieblichen Altersvorsorge mit ihrem neuen Maximo-Tarif gestartet und bietet ihn seit Beginn 2015 auch in der 3. Schicht an. Für Mitte des laufenden Jahres ist eine Basis-Rente nach gleichem Modell geplant. Update: Die Basis-Rente gibt es mittlerweile 🙂

Komplexe Rentenversicherung

Alle Rentenversicherungen sind in ihrer Funktionsweise erklärungsbedürftig. Das gilt hier in besonderem Maße. Der Versicherer begegnet dem und schreibt eine Erklärung, die dem Informationsniveau des Kunden entgegenkommt, inklusive einer grafischen Darstellung der Funktionsweise in den Bedingungen fest. Die Swiss Life erklärt den  Tarif am Beispiel eines Berges. Es gibt ein Fundament, in dem feste Zinsen garantiert werden, einen zentralen Teil, den man auf drei Wegen begehen kann und einem Gipfel. Das Anlagerisiko steigt auf dem Weg zum Gipfel, um im Bild zu bleiben.

Technisch betrachtet handelt es sich bei dem Tarif um einen 3-Topf-Hybrid, der allerdings grundsätzlich auf einen Wertsicherungsfonds verzichtet.

Einfache Story

Das „Fundament“ ist der Deckungsstock der Swiss Life. Hier werden durch eine sicherheitsorientierte Anlage in Aktien, Rohstoffe, aber hauptsächlich Renten, Anleihen und andere festverzinsliche Anlagen die Garantien gebildet. Der Versicherer verfügt über langjährige Erfahrung in diesem Bereich, was für den Kunden zumindest vertrauensbildend wirkt. Für den Fachmann ist interessanter, dass der Schweizer Versicherer bei dem Thema Solvency schon einen Schritt weiter ist und dort schon strengere Kriterien bei der Vermögensanlage erfüllt werden müssen.

Im „Zentrum“ stehen drei Strategien zur Auswahl, die ebenfalls durch die Schweizer Vermögensverwalter betreut werden. Income ist sicherheitsorientiert und erlaubt einen Aktienanteil von bis zu 49% der Anlage. Balance ist ausgewogen. Der Aktienanteil liegt zwischen 30%-60%. Dynamic ist chancenorientiert. Hier kann das Vermögen bis zu 100% in Aktien angelegt werden.

Mehr Vertrauen in die Märkte auf lange Sicht!

An dem relativ hohen Aktienanteil schon im sicherheitsorientierten Investment, lässt sich sehr gut erkennen, was die Idee des Maximo-Tarifes ist: Mehr Vertrauen in die Märkte. Es wird kaum ein fachkundiger Vermögensverwalter widersprechen, dass selbst Garantien von 1,25% derzeit nicht sinnvoll über festverzinsliche Papiere darstellbar sind. Diese Anlage wäre unflexibel und ohne jede Chance auf mehr Ertrag. Und es ist allgemein bekannt, dass Aktien deutlich besser sind als ihr Ruf. Aktien sind Anteile an Firmen. Wählt man hier die richtigen aus, spekuliert nicht zu sehr und sorgt für eine vernünftige Diversifikation durch Rohstoffe, Rentenfonds oder ähnliches, ist das Verlustrisiko praktisch ausgeschlossen und die Rendite wenigstens höher als 1,25%.  Das zu erreichen ist die Aufgabe der Schweizer Vermögensverwalter.

Durch die gute Solvabilität des Versicherers ist es der Swiss Life auch möglich, den hohen Aktienanteil rückzudecken, sodass die einzelnen Strategien auch tatsächlich flexibel auf die Wellen des Marktes reagieren können. Eine tägliche Überprüfung der Angemessenheit der Verteilung des Anlagevermögens ermöglicht einen schnellen Ausgleich auch von unvorhersehbaren Ereignissen, die die Märkte nicht unwahrscheinlich auch in den kommenden Jahren stark beeinflussen dürften.

Der Versicherer erwirtschaftet im Maximo also sichere Rendite durch ein nominell höheres Risiko, das durch eine vernünftige Anlagestrategie aber tatsächlich nicht wesentlich höher ist als in einem klassischen Deckungsstock.

Rebalancing schafft Rendite und Sicherheit

Ein weiterer Mechanismus, um risikoarm die Rendite zu erhöhen, ist das sogenannte Rebalancing. Am Ende eines Zyklus werden die zu Beginn gewählten Anteile wieder ausgeglichen. Angenommen ich habe, der Einfachheit halber, zwei Fonds zu je 50%. Der eine erwirtschaftet viel, der andere wenig, sodass nach einem Jahr der eine Fonds 60% des Vermögens enthält und der zweite 40%. Das Vermögen wird nun ausgeglichen, sodass wieder in beiden 50% enthalten sind. Logischerweise ist bei einem Fonds der gestiegen ist, die Wahrscheinlichkeit höher, dass er bald wieder fallen wird. Dieses Risiko habe ich nun aber minimiert, da ich Geld entnommen habe. Umgekehrt ist bei dem gefallenen Fonds die Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs höher. Hier habe ich dann meinen Gewinn maximiert, weil Geld hinzukam.

Das Sicherheitsbedürfnis der Kunden wird aber auch bedient. Zum einen ist jederzeit eine Umschichtung des Vermögens in das „Fundament“ möglich. Das so gesicherte Vermögen erhöht sofort die garantierte Rente und das garantierte Kapital. Außerdem verfügt der Tarif über ein Ablaufmanagement. Je näher das Vertragsende kommt, desto mehr Vermögen wird nach und nach in das „Fundament“ umgeschichtet. So nehme ich einem möglichen Markteinbruch kurz vor Vertragsende die Spitze.

54 einzelne Fonds wählbar

Der „Gipfel“ besteht aus frei wählbaren Anlagen. Derzeit sind 54 Einzelfonds wählbar. Hier sind logischerweise das höchste Risiko und die höchste Rendite-Chance. Wie viel in den „Gipfel“ investiert wird, entscheidet der sogenannte Anlagenoptimierer. Je mehr Vertragsvermögen schon gesichert wurde, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass hier überhaupt investiert wird.

Swiss Life Maximo bietet einen zu Beginn garantierten Rentenfaktor, der bei Rentenbeginn überprüft wird und gegebenenfalls durch den höheren, dann gültigen Faktor ersetzt wird.

Zuzahlungen sind jederzeit möglich. Diese werden dem Anlagenoptimierer zugeführt, der das Geld dann der günstigsten Anlage zuführt. Für diesen Teil gelten die garantierten Rechnungsgrundlagen, die zum Zeitpunkt der Zuzahlung gültig sind. Bei höheren Zuzahlungen ist es sinnvoll, ein Einstiegsmanagement zu vereinbaren. Dann investiert die Swiss Life den Betrag nicht in einer Summe in das Investment, sondern nach und nach. Auf diese Weise verringert sich ein möglicher Verlust bei einem Kursabsturz und der sogenannte Cost-Average-Effekt erhöht sich.

Unterm Strich

Zusammenfassend ist die Idee des Maximo begrüßenswert. Eine Vermögensverwaltung im Haus des Versicherers ist kostengünstig, was sicherlich im Kundensinne ist. Außerdem muss der Kunde sich nicht mit den Einzelheiten des Marktes beschäftigen. Das wird ihm von Profis abgenommen. Dabei bleibt ihm aber immer die Möglichkeit, die Strategie vorzugeben oder Teile des Vermögens oder auch alles zu sichern.

Das Produkt eignet sich also besonders für fondsaffine Kunde, die sich nur strategisch mit Anlagen beschäftigen möchten, und nicht auf die Sicherheit einer Rentenversicherung verzichten wollen.