Eine Schwangerschaft ist normalerweise ein freudiges Ereignis. Aber man muss auch vieles planen. Vor allem beim ersten Kind. Neben Windeltischen, Vitaminen und Vorbereitungskursen sind aber auch die Finanzen in der Elternzeit ein wichtiges Thema. Wir stellen hier mal ein paar wichtige Punkte zusammen, die man jetzt schleunigst angehen sollte.

Wie organisiere ich meine Finanzen in der Elternzeit?

Vorbereitung ist alles und Zeit ist wie immer Geld. Wenn ich meine Finanzen in der Elternzeit im Griff haben will, sollte ich schon frühzeitig an ein paar Dinge denken.

Am Ende muss alles individuell geprüft werden, aber ein Wechsel von Steuerklasse V in Steuerklasse III kann nach der Geburt ein gutes Plus ausmachen. Auch beim Elterngeld. Denn das Elterngeld wird aus dem Nettoeinkommen einkommen.

Die Mutter muss mindestens 7 Monate vor Beginn des Mutterschutzes wechseln und der Vater mindestens 7 Monate vor der Geburt. Wenn die Frau also den Termin verpasst hat, wäre das ein gutes Argument, dass der Mann auch mit in Elternzeit geht 😉

Elternzeit aufteilen lohnt sich

Wenn beide Eltern in Elternzeit gehen, gibt es das Elterngeld 14 Monate lang. Wenn beide in Teilzeit arbeiten, um sich um das Baby zu kümmern, dann gibt es sogar 4 zusätzliche Monate ElterngeldPlus. Theoretisch ließe sich das Elterngeld auf bis zu 36 Monaten strecken.

Ach ja… Wenn ich Geld für Kinderbetreuung ausgebe, dann kann ich das bis 4.000 Euro von der Steuer absetzen. Das geht auch bei Teenagern bis 14 Jahren.

Auch ein Pflegetagegeld für den Vater oder die Mutter sollte mindestens 3 Monate vor Geburt abgeschlossen werden. Denn so könnte das Baby innerhalb von 2 Monaten ohne Gesundheitsprüfung in den Tarif der Eltern eingeschlossen werden. Das würde dann zwar Geld kosten, aber es ist wirklich komplett ohne Gesundheitsprüfung.

Sollte das Baby pflegebedürftig auf die Welt kommen, würde die Versicherung sofort leisten.

Was ist mit Riester?

Riester hat nicht den besten Ruf, aber wenn ich jedes Jahr 300 Euro für mein Kind „geschenkt“ bekomme, dann ist das sicher nicht schlecht. Selbst, wenn man den Vertrag nur mit dem Minimum für die volle Zulage bespart und beitragsfrei stellt, wenn die Kinder zu groß sind und es keine Zulage mehr gibt, dann kommt dabei am Ende eine kleine Rente raus, mit der man im Alter einmal im Monat zu zweit essen gehen kann. Und das ist dann doch auch was, oder?

Aber klar ist, dass man das nicht alleine machen sollte, sondern einmal mit einem Experten durchsprechen muss, ob sich das lohnt.

Und wenn ich arbeitslos bin oder nur ein geringes Einkommen habe, kann ich Bürgergeld oder Sozialhilfe beantragen. Das Jobcenter oder das Sozialamt zahlen nach der 12. Schwangerschaftswoche den Mehrbedarf und die Erstausstattung für Schwangerschaft und Baby. Darüber hinaus gibt es auch Stiftungen, wie die Bundesstiftung Mutter und Kind, die hier helfen können.

Welche Versicherungen sind jetzt wichtig?

Wenn ich die Finanzen in der Elternzeit regeln will, dann muss ich mich auch vor Ausfall schützen. Deshalb ist eine Risikolebensversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung sehr wichtig.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung sollte am Besten auch zu Beginn der Schwangerschaft abgeschlossen werden. Und auf keinen Fall eine bestehende BU-Versicherung während der Schwangerschaft aussetzen! Denn auch in Elternzeit kann ich berufsunfähig werden. Eine Geburt ist schon mal ein ziemliches Risiko. Etwa mit einem Fallschirmsprung zu vergleichen. Und ein Baby ist eben auch mal stressig. Und Stress kann zu Burnout oder Depressionen führen.

Auch wenn ich in Elternzeit bin, bin ich gegen Berufsunfähigkeit in meinem letzten Beruf versichert. Wenn ich da mit Burnout nicht arbeiten könnte, bekomme ich mein Geld aus der BU-Versicherung auch in Elternzeit.

Eine Risikolebensversicherung zahlt, wenn ich tot bin. Das passiert sehr selten, aber wenn, dann gibt es fast immer auch finanzielle Probleme.

Was muss ich versichern und wo muss ich das Baby versichern?

Außerdem sollte ich das Kind in meiner Privathaftpflichtversicherung melden. Denn hier sind bei guten Versicherern auch nicht-deliktfähige Kinder versichert. Wenn also ein 3-jähriges Kind das Auto des Nachbarn mit Steinen wäscht, dann zahlt die PHV.

Eine Unfallversicherung und eine Rechtschutzversicherung schaden sicher auch nicht. Denn Kinder können sich auch mal verletzen. Und eine Rechtschutzversicherung zahlt auch, wenn Teenager mal in Schwierigkeiten kommen.

Das nächste Thema hat nicht unbedingt was mit Finanzen in der Elternzeit zu tun, aber es geht um das Geld, dass das Baby später mal hat. Wenn ich für mein Kind von Geburt an 50 Euro im Monat in einen Fond stecke, dann zahl ich da in 67 Jahren 40.200 Euro ein, aber am Ende kommen für das Kind über 500.000 Euro raus. Wenn das Kind mit 20 Jahren selbst anfängt, muss es monatlich schon 167 Euro zahlen. Und wenn es mit 30 Jahren anfängt, sind es schon 317 Euro.

Wenn du mehr wissen willst oder dich individuell beraten lassen willst, dann melde dich einfach bei uns!