Es ist sicherlich keine Einzelmeinung, wenn ich mir für das neue Jahr 2021 wieder bessere Nachrichten wünsche. Eine gute Nachricht können wir ja schon mal für fast alle Steuerzahler verkünden. Sie müssen 2021 nämlich keinen Solidaritätszuschlag mehr zahlen. Das bedeutet für viele auch mehr Geld im Geldbeutel.

Für 90 Prozent der heutigen Zahler ist der Solidaritätszuschlag (Soli) mit dem neuen Jahr komplett weggefallen. Für weitere 6,5 Prozent zumindest zum Teil – nach Einkommen gestaffelt. (Quelle: www.tagesschau.de) Nur die Top-Verdiener in unserem Land müssen diesen weiter in voller Höhe weiterzahlen. Für Privatpersonen beträgt der Soli 5,5 Prozent der zu zahlenden Einkommenssteuer.  Insgesamt sparen die entlasteten Bürger laut Finanzministerium künftig rund zehn Milliarden Euro.

Soli

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Der Soli wurde im Jahr 1991 eingeführt. Nach einer anfänglichen Befristung für den Aufbau Ost im Zuge der deutschen Wiedervereinigung, galt dieser seit dem Jahr 1995 unbefristet.

Verheiratete Gut-Verdiener profitieren besonders

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zahlt ein Single je nach Einkommen im neuen Jahr (2021) teils mehr als 1000 Euro weniger an Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag und Sozialbeiträgen als 2020, eine Familie mit zwei Kindern spart maximal gut 2500 Euro. Der Effekt durch den Soli-Abbau sei so stark, dass für eine Reihe von Einkommensgruppen die steuerliche Entlastung 2021 höher sei als im gesamten Zeitraum 2017 bis 2020. Berechnungen des IT-Dienstleister Datev im Auftrag der „Süddeutschen Zeitung“ zeigen: Arbeitnehmer in mittleren und hohen Gehaltsklassen werden besonders stark entlastet. Insbesondere verheiratete Gutverdiener. Wer schon heute nur wenig Steuern und damit wenig Soli bezahlt, profitiert natürlich entsprechend wenig von dieser Neuregelung.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Start eigener Vorsorge

Wer in der Vergangenheit mit dem Aufbau einer eigenen zusätzlichen Vorsorge gezögert hat, sollte jetzt den neuen finanziellen Spielraum unbedingt dafür einsetzen. Die Soli-Befreiung wirkt sich bei vielen Bürgern wie eine Gehaltserhöhung aus. Und die zeigt sich somit automatisch bereits mit der Lohnabrechnung für den Monat Januar. Der Großteil der Bürger kann sich monatlich wohl über € 25 – 50 mehr netto auf dem Gehaltszettel freuen, dieses neue Volumen kann nun zur Ergänzung der Absicherung der Arbeitskraft oder auch für einen zusätzlichen Baustein zur Altersvorsorge. Das Schlechteste was man nun als Verbraucher machen kann, wäre es einfach zusätzlich in den Konsum mit zu stecken. Vielleicht hätte die derzeit noch andauernde Corona-Pandemie damit zumindest einen positiven Effekt, wenn es anstatt zu großen Shopping-Touren, jetzt endlich mal zu einer Renaissance der privaten Vorsorge kommen könnte. Einen besseren Zeitpunkt als heute, wird es dazu wohl so schnell nicht mehr geben.