Ist es dir auch wichtig, nur Geld für wirklich wichtige Versicherungen auszugeben? Wenn ja dann solltest du unbedingt genau entscheiden können, welche das sind und welche eben nicht dazu gehören. Damit dir diese Entscheidung in Zukunft leichter fällt, erklären wir dir heute woran du erkennst, dass eine Versicherung sinnvoll oder nicht sinnvoll ist. Und wir erklären dir 5 Versicherungen, die du nicht brauchst!

Sinnvolle und nicht sinnvolle Versicherungen unterscheiden

Um sinnvolle von nicht sinnvollen Versicherungen zu unterscheiden, musst du dir immer genau zwei Fragen stellen:

  1. Kann ich den möglichen Schaden, den eine Versicherung abdeckt, auch selbst bezahlen?
  2. Möchte ich den möglichen Schaden, den eine Versicherung abdeckt, auch selbst bezahlen (und dafür ggf. Ersparnisse auflösen oder anzapfen)?

Wie so eine Fragestellung konkret aussehen kann, möchten wir an einem Beispiel verdeutlichen.

Der Wert der Einrichtungsgegenstände, Kleidung und Wertgegenstände in deiner Wohnung umfasst rund 40.000 EUR. Du sparst gerade auf ein Eigenheim und hast bereits 45.000 € Eigenkapital angespart. Du könntest also nach einem Brand deinen kompletten Hausrat aus eigener Tasche neu kaufen. Aber möchtest du das auch? Und damit den Traum von den eigenen 4-Wänden platzen lassen? Vermutlich nicht! Darum ist eine Hausratversicherung sinnvoll für dich.

Ein weiteres (noch krasseres) Beispiel:

Du wirst schwer krank und kannst auch langfristig deinen Beruf nicht mehr ausüben. Sagen wir, du hast zuvor 2.800 € netto verdient. Nach Bezug des Krankengeldes fällst du auf die sozialen Auffangnetze des Staates und büßt rund 70 % deines Einkommens ein. Du bekommst also nur noch 820 € monatlich. Kannst du dann von nur noch 30 % deines vorherigen Einkommens leben? Vermutlich nicht! Deshalb ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig für dich!

Noch ein Beispiel, das sich häufig nicht vorgestellt wird:

Als Fußgänger verursachst du einen Unfall bei dem ein Kind vom Fahrrad auf die Straße fällt und sich schwer am Kopf verletzt. Dir wird die volle Schuld zugesprochen. Das Kind erleidet irreversible Hirnschäden, weshalb eine dauerhafte körperliche Beeinträchtigung entsteht. Du wirst zu mehreren tausend Euro monatlicher Rentenzahlung an das Kind (lebenslänglich) verklagt. Kannst du das aus eigener Tasche zahlen? Wenn nicht, ist eine private Haftpflichtversicherung unverzichtbar für dich!

Welche Versicherungen sind nun aber wirklich unwichtig?

1. Reisegepäckversicherung: Die Reisegepäckversicherung ist in der Regel sinnlos. Zum Einen, weil Voraussetzung für den Versicherungsschutz meist ist, dass du deine Koffer niemals aus den Augen gelassen hast (was bei Flugreisen schon durch die Gepäckabgabe unmöglich ist). Zum Anderen, weil deine Reisegesellschaft dafür haften muss, wenn deine Koffer aus ihrer Obhut verschwinden. Und, wenn wir wieder zurück zu unseren beiden Fragestellungen vom Anfang gehen: Wie hoch ist der Wert deines Kofferinhaltes wirklich? Tipp: Wertgegenstände sollten sowieso im Handgepäck mitgeführt werden!

2. Handyversicherung: Zugegeben, es ist ärgerlich, wenn dein Handy kaputt geht und du ein neues kaufen musst. Der maximal eintretende Schaden ist allerdings der Kaufpreis eines neuen Geräts. Und auch wenn du dies nicht direkt aus der Portokasse bezahlen kannst, so kannst du es, wenn es denn so wichtig ist, auch auf Raten kaufen. Zusätzlich Versicherungsbeiträge für eine Handyversicherung zu zahlen, ist jedoch nicht sinnvoll!

3. Rabattschutz in der Kfz-Versicherung: Der Rabattschutz in der KFZ-Versicherung sichert dir deine Schadenfreiheitsklasse, wenn du nach einem Schadenfall hochgestuft werden würdest. Also eine Versicherung dagegen, dass deine Autoversicherung teurer wird. Das ist genauso sinnfrei, wie es sich anhört. Zum Einen kannst du geringere Schäden immer noch an Versicherung zurückzahlen und damit die Hochstufung verhindern, zum Anderen kann durch einen Wechsel der Versicherung unter Umständen noch ein günstigerer Tarif gefunden werden.

4. Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung mit Prämienrückgewehr: Viele Kunden finden es ärgerlich, dass sie die Versicherungsbeiträge quasi umsonst bezahlen, wenn sie die Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung nicht in Anspruch nehmen müssen. (Was eigentlich ein Grund zur Dankbarkeit sein sollte) Es gibt daher solche Versicherungen mit Prämienrückgewähr. Hierbei wird ein zusätzlicher Beitrag erhoben und sehr schlecht verzinst über den Versicherungszeitraum der Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung zurückgelegt, damit dem Kunden am Ende die eingezahlten Beiträge wieder ausgezahlt werden. Klingt vielleicht erst mal attraktiv. Jedoch ist mein Geld, wenn ich es nach mehreren Jahrzehnten wieder zurückbekomme, aufgrund der Inflation viel weniger Wert. Da hätte ich auch nur die reine Risikoversicherung (Unfall oder BU) bezahlen können und das gesparte Geld attraktiver anlegen.

5. Insassenunfallversicherung: Die Insassenunfallversicherung ist komplett redundant. Sie soll die Mitinsassen meines Autos entschädigen, wenn diese durch einen Unfall verletzt wurden. Wenn es zu einem Unfall kommt, zahlt allerdings immer die Kfz-Haftpflichtversicherung desjenigen, der Schuld am Unfall hat. Entweder also meine Kfz-Haftpflichtversicherung oder die des Unfallgegners.

Nun kennst du unsere 5 wirklich unsinnigsten Versicherungen und hast eine Entscheidungshilfe dafür, wenn du beim nächsten Mal abwägen musst, ob du eine Versicherung abschließen solltest oder nicht. Wenn du deine Versicherung hinsichtlich der Bedingungen und Beiträge optimieren willst, melde dich gerne für einen Versicherungscheck mit einem unserer Experten bei uns!