Wer heute ein Haus baut, kauft oder einfach renoviert, kommt in den Genuß historisch niedriger Zinsen. Noch nie zuvor gab es seit den Nachkriegsjahren vergleichbar günstige Zinssätze für Investitionsvorhaben. Unsere Großeltern und Eltern hatten noch zu teils zweistelligen Sollzinsen finanziert, wenngleich damals sicherlich die Baukosten im Vergleich noch viel günstiger waren. Aber nicht nur der Zinssatz zählt bei der Finanzierung!

Nicht nur der Zinssatz zählt bei der Finanzierung

Die inzwischen seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase stellt Kapitalgeber wie Banken, Bausparkassen und Versicherer heute vor große Herausforderungen. Du als möglicher Kreditnehmer merkst das, wenn Du mal bei Deiner Bank ein Darlehensangebot einholst und dabei meist nur Festzinsbindungen (Zinsgarantie) von 10 oder 15 Jahren angeboten bekommst. Die Bank ist ein Wirtschaftsunternehmen und sie weiß sehr wohl, dass die momentanen Zinsen nicht ewig so niedrig bleiben können, also will sie sich an diese Niedrigzinsen auch nicht so lange binden.

Du als Investor oder Bauherr solltest das natürlich ganz anders sehen und Dein Interesse, Dir diese günstigen Zinsen möglichst lange zu sichern, gezielt verfolgen. Wenn die Zinsen schon mal so niedrig sind, sollten Du also auch dringend alle Optionen prüfen. Übrigens: Als Verbraucher hast Du ein einseitiges (!) ordentliches Recht auf Kündigung von Darlehensverträgen nach 10 Jahren (§ 489 Abs. 1 Nr. 2 BGB). Diese Regelung gilt für alle Immobilienkredite mit mehr als 10 Jahren Sollzinsbindung und ist gültig ab dem 11.Jahr nach erfolgter Vollauszahlung. Über diese Regelung kannst Du einen bestehenden Kredit ganz oder auch nur teilweise, vor Ablauf der vereinbarten Frist dennoch zurückzahlen um weitere Zinskosten zu sparen. Der Kapitalgeber ist übrigens an den Vertrag dauerhaft gebunden bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit! Warum nicht nur der Zinssatz zählt bei der Finanzierung, kannst Du an diesem Beispiel erkennen:

Du zahlst weniger Zinskosten auf ein Darlehen mit gleichem Tilgungsanteil, das 20 Jahre mit 2% jährlich verzinst wird, als auf ein Darlehen welches Du 10 Jahre lang zu 1,2% und anschließend weitere 10 Jahre dann möglicherweise zu 4% jährlich bedienen musst. Es gilt die Faustregel: Je kürzer die Laufzeit, desto niedriger der Zinssatz. Nur, wer von uns weiß heute schon wie hoch die Zinsen in 10 Jahren sind? Was wir wissen ist, dass die Zinsen heute so niedrig sind wie nie zuvor!

Es zählen mehrere Faktoren zu einer optimalen Finanzierung

In der öffentlichen Werbung geht es bei Krediten immer nur um den Zinssatz, auch Vergleichsportale zielen nur auf diesen Punkt ab. Für eine optimale Finanzierung sind aber auch noch weitere Faktoren entscheidend. Die folgenden Fragen geben Dir einen Einblick, warum der reine Zinssatz nur ein Teil in der Bewertung einer Finanzierungsstrategie darstellt:

  • Wie hoch ist mein monatliches Budget für eine dauerhafte Kreditrate? Was kann ich mir leisten?
  • Welche Darlehenslaufzeit passt zu mir? Wie lange komme ich mit Schulden klar? Machen eventuell auch unterschiedliche Darlehensbausteine mit verschiedenen Laufzeiten Sinn?
  • Kann ich während der Laufzeit die Höhe meiner Tilgung ändern?
  • Sind Sondertilgungen möglich und wenn ja, bis zu welcher Höhe? Ist das kostenfrei möglich?
  • Sind Bereitstellungszinsen zu zahlen und wen ja ab wann? Kann dieser Zeitraum auch verlängert werden?
  • Welche Fördermittel oder öffentlichen Darlehen sind für mich nutzbar?

Diese und weitere Fragen stellt ein guter Finanzierungsberater, bevor er ein Angebot unterbreitet.

Fehler vermeiden

Ein ganz wichtiges Thema, wenn wir von der optimalen Finanzierungsstrategie sprechen, ist natürlich auch das Thema Fehler vermeiden. Die Finanzierung des neuen Eigenheims stellt sehr oft die erste große Investition auf Kreditbasis dar, ganz sicher ist das Leihen von Geld bei der Bank kein „Alltags-Geschäft“. Fehler sind dabei fast nicht zu vermeiden, es sei denn man hat professionelle Partner an der Seite die den Finanzierungsprozess begleiten. Folgende Auflistung kann Dir helfen, den einen oder anderen prominenten Fehler zu vermeiden, wobei die Liste nicht vollständig ist:

  • Begleitkosten werden vergessen oder zu positiv kalkuliert
  • Kosten für Küche, Möbel oder die Umzugsfirma werden unterschätzt und nicht eingeplant
  • Bauzeitzinsen werden nicht berücksichtigt, weil die Bereitstellungsfreie Zeit nicht ausreicht
  • Die vereinbarte Ratenhöhe ist unrealistisch und unflexibel
  • Der Fokus liegt auf dem nominalen Sollzins, nicht auf den Gesamtkosten der Finanzierung

Diese und weitere Fehler entdecken wir leider immer wieder bei Finanzierungsvorhaben, die am Ende nicht selten zum Verlust der geliebten Traumimmobilie führen.

Unser TIPP: Was im Versicherungsbereich heute längst gang und gäbe ist und auch in der breiten Bevölkerung als größter Vorteil des Versicherungsmaklers angekommen ist, ist das breite Angebot eines ungebundenen Fach-Experten. Auch für Haus- & Immobilien-Finanzierungen gibt es Experten die sich darauf spezialisiert haben. Neben der lokalen Bank oder der bekannten Bausparkasse gibt es unzählige Möglichkeiten an Finanzierungspartnern, die sich auf „öffentlichen Marktplätzen“ für Finanzierungsvorhaben anbieten. Gerade bei solch hohen Investitionen ist dem Leitspruch „Vergleich macht Reich“ sehr viel Aufmerksamkeit zu schenken. Gerne beraten wir Dich zu Deinem Finanzierungsvorhaben. Mehr unter www.bsc-gmbh.com/finanzierung.